Musik: Sendezeichen DLF Piep, piep, piep, piieep dann fünf
Sekunden Pause
Sprecher:
So etwas darf natürlich nicht passieren. Es darf im Radio nicht passieren, dass nichts passiert. Im Rundfunk
nennt man so ein Ereignis Sendeloch, den man unbedingt zu vermeiden hat. Was also ist gefordert: der Rundfunk möge
durchgehend senden.
Musik: Ferdinand Kriwet: Radioball (1975)
Sprecher:
Das Radio ist nicht nur immer, sondern es ist ja auch fast überall. Radios gibt es in Küchen, Autos, Wohnzimmern,
Eisenbahnzügen, Schlaf- und Badezimmern. Es kann Formen annehmen, die vom selbstgebastelten Diodenempfänger
bis zum High-End-Digitalradio reichen. Damit das Radio Töne von sich gibt, benötigt es mindestens einen
Lautsprecher. Das Radio ist insofern ein technischer Apparat, dem man von außen nicht ansehen kann, ob er
Töne von sich gibt oder nicht. Das Radio ist somit von seiner Substanz her eine Art magneto-magischer Zauberkasten.
Wie in kaum einem anderen Medium vermischen sich Realitäten, Fiktionen und Phantasien. Wo Realität und
Fiktion verschwimmen, da gilt es vorsichtig zu sein.
Musik: Eduard Reinacher, Der Narr mit der Hacke, 1930 (Ansage:
Achtung, Achtung)
Sprecher:
Radiophone Kunst bezeichnet in der Folge vor allem Rundfunkproduktionen, denen der Stempel Hörspiel"
aufgedrückt wurde, bis schließlich Wolf Wondratschek ..., aber hören Sie selbst ...
Musik: W. Wondratschek: Paul oder die Zerstörung eines Hörbeispieles
Specher:
Altes Hörspiel, Neues Hörspiel, Altes neues Hörspiel, Feature, Radiospiel, Intermedium, Schallkunst,
totales Schallspiel: Das alles sind nun Möglichkeiten der radiophonen Kunst, die, was nicht vergessen werden
sollte, ihren Standort hier in Deutschland nur im öffentlich-rechtlichen Rundfunk hat. Allerdings treibt diese
Kunstform mittlerweile auch Blüten außerhalb des Rundfunks in so mancher Nische der experimentellen Popkultur.
Musik: Sergei Kuriochin, Insect Culture
Martin Hufner
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