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der Kritischen Masse Quelle: Jahr 1999
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Musik konkret im Internet © 1999 by Martin Hufner (EMail) |
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Informationen zum Musikunterricht im Netz Das Internet ist mittlerweile zu einem wichtigen Distributionsort für Musik-Files geworden. Durch die Datennetze strömen digitalisierte Formen der Musik. Für schulische Aktionen im Fach Musik spielen dagegen Verteilungs- und Verbreitungsformen von Musik innerhalb dieses Mediums kaum eine Rolle. Gering ist gegenwärtig auch der Markt an multimedialen CD-ROMs im Bereich der Musik. Obwohl der Begriff der Community im Internet geradezu inflationär grassiert und den fortschrittlichen Charakter des Mediums betont, handelt es sich bei der Konfrontation dieses Mediums mit Musik meistens um Einzelplatz-Aneignungen. Wo in den naturwissenschaftlichen Fächern, im Deutschunterricht und der bildenden Kunst einiges in Bewegung ist, bleibt der schulische Musikunterricht regelmäßig konventionellen Vermittlungsformen verbunden. Sieht man einmal von den Proekten an der Universität Oldenburg ab, befasst sich in Deutschland kaum jemand mit den Möglichkeiten der schulischen Arbeit mit dem Computer im Musikunterricht. Vorgestellt werden sollen daher ein paar Adressen, die für interessierte Pädagogen einen Anreiz zur Beschäftigung mit diesem Thema geben könnten. „Lehrer-Online“ (www.lehrer-online.de) versteht sich als Forum zum computerunterstützten Unterricht, welches auch einen Bereich Musik enthält. Es wird betreut von Gerd Walter (SAN-Fachkoordinator Musik; SAN steht für Schulen ans Netz). Zu den konzeptionellen Fragestellungen dieses Bereiches schreibt Walter: „Woher bekomme ich Informationen und Material zu speziellen und allgemeinen Unterrichtsthemen im Musikunterricht? Welche musikalischen Projekte gibt es im Musikunterricht? Wie halte ich mich im aktuellen Musikgeschehen auf dem neuesten Stand? Woher bekomme ich Musikbeispiele oder musikalische Analysen im Internet? Welche Software brauche ich für den Musikunterricht mit dem Computer? Wie komme ich in Kontakt mit gleichgesinnten Kollegen, die die neuen Möglichkeiten nutzen wollen? In welche musikalischen fächerübergreifenden Projekte kann ich einsteigen?“ Antworten dazu finden sich auch schon, allerdings noch nicht sehr umfassend. Eine weitere damit zusammenhängende Adresse ist „Schulen ans Netz e.V.“ ( www.san-ev.de), koordiniert eben von Gerd Walter. Noch sind die Angebote knapp. Es geht also nicht darum, den Musikunterricht auf-Teufel-komm-raus mit Keyboards und Computerschnickschnack auszustatten, sondern die Kommunikation unter den Pädagogen anzureichern. Auf jeden Fall sollte man sich in die Mailinglisten eintragen (siehe auch www.dirk-bechtel.de). Dort wird erfreulich konkret über bestimmte Unterrichtsmaterialien gesprochen. Zuletzt über eine CD-Rom mit der „Symphonie fantastique“ von Hector Berlioz. Eine weitere Anlaufstelle ist „Learn:Line“ (www.learn-line.nrw.de). Hier steht ebenfalls der Austausch zwischen den Lehrern und die Informationsweitergabe im Vordergrund. Interessant vor allem zur Suche nach bibliografischen Informationen, aber gelegentlich auch mal Ideen für den Unterricht, zum Beispiel im Fach Musik, Grundkurs Klasse 12 zum Thema „Umgang mit dem Fremden: Lieder über Fremde – Lieder vom Fremdsein und Fremdwerden“ oder „Musik und Computer. Musikalische Analyse am Beispiel der ersten Invention von Johann Sebastian Bach“ (http://www.ev-stift-gymn.guetersloh.de/emailprojekt/invent.html). In großem Rahmen zusammengefasst sind Informationen für den Unterricht im Allgemeinen auf dem Deutschen Bildungsserver (www.dbs.schule.de). Es gibt hier länderübergreifende Suchmöglichkeiten, die sich auch auf pädagogische Verlage ausdehnt. Ins Netz abgewandert sind eine Reihe von bedeutenden Musikpädagogen, unter ihnen Wilfried Gruhn, Reinhard Schneider und Siegmund Helms, die eine musikpädagogische Zeitschrift im Internet, das viersprachige „Europäische Musik Journal“ initiiert haben (www.music-journal.com). Ihr Ziel beschreiben die Autoren so: „Inhaltliche Schwerpunkte dieses Online-Journals sollen Musikpädagogik, Musikpraxis sowie musikpädagogische (und musikwissenschaftliche – insbesondere musikpsychologische) Forschung sein. Es soll sich vor allem an Musiklehrer aller Schularten und -formen (inklusive Referendare, fachfremd unterrichtende Lehrer, Lehrerfortbildung) und Hochschullehrer richten, aber auch an Laienmusiker und Leiter von Laienensembles, Kirchenmusiker, Musikwissenschaftler, Musikschullehrer und Privatmusiklehrer sowie an Schüler, was eine charakteristische Besonderheit im Vergleich mit anderen Publikationen darstellt. Das Journal soll praktische und theoretische Bedürfnisse und Interessen bedienen.“ Noch ist das Magazin etwas leer. Konkrete Ergebnisse mit der Verwendung von Multimedia-Anwendungen führt die Internetsite der „Fachakademie für Kirchenmusik und Musikpädagogik Regensburg“ (www.km-regensburg.de). Dort sind aus dem Unterricht heraus mindestens zwei Projekte entsprungen und zu besichtigen: eines zur Orgel und eines zur „Musique Concrète“. Weiter findet man dort Informationen zur Lehrerfortbildung und zur Verknüpfung mit den Projekten von „infoschul“ (www.scientificconsulting.de/infoschul/). Bei „infoschul“ geht es vor allem um Projekte, die zeigen sollen, „wie elektronische und multimediale Informationsquellen im Unterricht und beim selbstständigen Arbeiten der Schüler im Kontext mit anderen (gedruckten) Lehr- und Lernmaterialien sinnvoll eingesetzt werden können. Sie sollen dazu beitragen, dass der selbstständige Umgang mit wissenschaftlicher Literatur, Daten und Fakten auch aus elektronischen Quellen ein Element der Hochschulreife und der eigenständigen Erarbeitung von Wissen wird. Die nmz wird weiter über Projekte in diesem Bereich berichten und lädt ihre Leserschaft zur Mitarbeit ein. Erfahrungen mit Software und mit Musikunterricht unter Verwendung elektronischer Medien, aber auch Schwierigkeiten damit können Sie uns gerne mitteilen. Martin Hufner |