Wir haben zu wenig getan … vielleicht. Sicher nicht alle „wirs“.
Trüb ist’s heut, es schlummern die Gäng und Gassen und fast will
Mir es scheinen, es sei, als in der bleiernen Zeit.
Dennoch gelinget der Wunsch, Rechtgläubige zweifeln an einer
Stunde nicht und der Lust bleibet geweihet der Tag.
Denn nicht wenig erfreut, was wir vom Himmel gewonnen,
Wenn er’s weigert und doch gönnet den Kindern zuletzt.Denn nichts Mächtiges ist’s, zum Leben aber gehört es,
Was wir wollen, und scheint schicklich und freudig zugleich.
Und man kann sich nicht daran beruhigen, dass alles entweder doch nicht so schlimm oder doch noch schlimmer ist. Es ist, wie es ist. Und damit muss man jetzt umgehen. Nicht fliehen. Aber ernsthaft sich fragen, wie kann man es ändern. Über kurz und über lang. Oder soll man, wie ich es perfekt beherrsche, den Optimismus ewig verfolgen. Jede Wahl war ich optimistisch im Vorfeld, dass sich so viel Blödheit und Dummheit doch nicht festsetzen kann im wählenden Volk, irgendwann müssen doch die Leute selbst an ihrer Niedertracht ersticken und es damit nicht mehr aushalten. Sie müssen sich selbst doch überdrüssig werden. Das hält man doch gar nicht aus, so viel Ahnungslosigkeit, Falschwissen und Boshaftigkeit. Das verzerrt doch die Züge, das entgleitet einem doch irgendwie, man kann sich doch so gar nicht mehr im Spiegel ansehen, ohne dass man das Gefühl bekommt, die Suppe gleich noch ein Mal zu essen und noch einmal.
Aber das geht von der vermutlich falschen Annahme aus, dass man es dabei mit sich selbst überhaupt noch wahrnehmbaren Subjekten zu tun hat. Kein Kind hält so etwas aus, auch wenn es Furchtbares erlebt hat oder in eine kulturell verdorbenen Umgebung lebt. Der Schmerz dürfte, außer bei pathologischen Fällen, nicht erträglich sein. Zum Beispiel jemanden Schaden mit Absicht zuzufügen, sich nicht freundlich und zugewandt zu verhalten. Deshalb müssen nicht gleich Kinder an die Macht, aber Menschen, die nicht auch noch Kinder sind und Kindheit in sich tragen, sollten ebenso nicht an die Macht gelangen. Sie monstern dann. Sie sind nicht gut.
Und jetzt nicht aufgeben. Jetzt nicht verkrampfen. Jetzt nicht hart werden, aber unnachgiebig und die Feinde der Menschheit aufs Ganze zum Teufel jagen. Macht sie einsam! Versucht sie zu retten, wenn sie längst verkorkst und versteinert sind. Sie werden dann nur Staub und es hilft nichts, wenn daraus neue Gipsköppe hergestellt werden.