Menschen fragen sich, warum geht niemand ins Theater oder in die Oper. Wo bleibt das Publikum? Ist es der Coronaknick, ist es eine Zugangsschwelle, die nicht übertreten wird vom speziellen oder dem anderen Publikum.
Oder stimmt die Beobachtung gar nicht und alles ist superchic. Sind die Probleme nur eingebildet vielleicht? Ich fürchte. Ja und Nein. Denn das Problem ist eigentlich so trivial wie durch die Ansammlung von unmanipulierten empirischen Fakten aus der Wissenschaft schnell beantwortet.
Wann finden eigentlich Veranstaltungen größeren Ausmaßes in Opernhäusern statt. Zum Beispiel in Leipzig oder in Hamburg? Die Frage ist ziemlich trivial zu beantworten. Der Abend ist typischerweise der Zeitraum in dem man in die Oper geht. So steht es auch in den Veranstaltungskalendern dieser Musiktheaterhäuser. Irgendwann zwischen 17 Uhr und 20 Uhr beginnen die Veranstaltungen. Ich erspare mir, das hier zu belegen.
Erfragt man Google über die Websuche nach Oper Hamburg oder Oper Leipzig, wird in den Suchergebnissen auch schon mal angezeigt, wann die Stoßzeiten dieser Institutionen sind, also wann diese am stärksten oder am schwächsten besucht werden. Ich mache das immer wieder, wenn ich wissen will, wann zum Beispiel der Discounter nicht so stark besucht wird, damit man schnell durchkommt und nicht zu viele Leute treffen muss.
Das Ergebnis ist für Hamburg und Leipzig frappierend.
Ergebnis für Hamburg
An einem Samstag gibt es hier nur zur Mittagszeit Besuche. Abends kommt keiner vorbei. Das Theater ist also leer.
Beispiel Leipzig
Am Sonntag ist die Oper in Leipzig sogar geschlossen. Wie also soll man Besuche bekommen, wenn die Oper geschlossen ist. Kein Wunder, dass dann auch niemand hingeht, oder? Angeblich sollen aber am kommenden Sonntag zwei Veranstaltungen stattfinden.
Beispiel Brüssel La Monnaie / De Munt
Ja, wie bekloppt ist das denn? Ausgerechnet in dem Moment, wo die Veranstaltungen beginnen, sind die Besucher plötzlich weg. Man gewinnt den Eindruck durch die Steigerung der Balkenhöhe, die wollen gerne zu einer Veranstaltung, stellen aber fest, dass diese trotz Ankündigung offenbar bloße Illusion zu sein scheint. Zack, sind die genau dann weg, wenn die Veranstaltung beginne würde. Schlimmer kann es eigentlich gar nicht kommen. Das ist pure Publikumsverachtung. Niemand wird sich wundern, wenn solche Musiktheaterhäuser über kurz oder lang infrage gestellt werden. Und man sich fragen muss, was treiben die denn wirklich? Machen die in Drogen. Oder in Steuerbetrug. Oder gibt es diese Häuser in Wirklichkeit gar nicht.
Fazit
Damit wäre also das Rätsel um den Besucher:innen-Schwund ganz einfach gelöst. Die Vorstellungen und die Besuchszeiten passen offenbar gar nicht zusammen. Vielleicht könnte man das einfach ändern, in dem die Oper Leipzig auch am Sonntag öffnen würde und die Veranstaltungen in Hamburg am Samstag in die Mittagszeit verlegt werden. Das Opernhaus in Brüssel schießt allerdings den Vogel, es zeigt seinem Publikum gegenüber nur Verachtung.
Das muss nicht sein!
Manche wird sich vielleicht fragen: Oh, das ist voll gemein von dem Musikjournalisten, weil er ja bestimmt seine Daten so manipuliert hat, dass bei der Abfrage so ein Mist herauskommt. Dem möchte ich entgegnen: Quatsch. Schaut man sich das Abfrageergebnis für die Semperoper Dresden an, sieht man, dass die es richtig machen.
Da passt einfach alles zusammen. Für den Rest der Theater wäre mal zu eruieren, wie es da in Wirklichkeit aussieht. Man wird heute ja durchweg getäuscht – dank KI-Bearbeitung von Bildern. Wahrscheinlich sind die Häuser in Wirklichkeit einfach leer.