Auf 18 Tracks packt Omar Sosa seine neueste Quintessenz seines Pianospiels. Die Platte ist nicht leicht einzuschätzen – der Klang des Klaviers ist sehr präsent und die musikalischen Strukturen wirken vielleicht auch etwas kalt. Klar, Sosa kann natürlich Klavier spielen an den Tasten wie im Innern und ganz viele Details wirken verblüffend. Die Kühle rührt vielleicht aus dem Fehlen begleitender Musiker her “Crash De La Tierra” (Track 4). Das paart sich mit einem melancholischen Tonfall wie in “Vuelvo Iyawo” (Track 5) oder gar extrem düster “Ofrenda” (Track 12).
Die Musik wirkt daher ein bisschen vereinsamt im schönen Sinne und unrund im schlechten Sinn. Uns so fragt man sich hörend, ist das jetzt nur dünn oder vielleicht sogar substantiell gemeint. Die Musik pendelt einfach zwischen Schwung und Statik auf ungewöhnliche Weise. Damit passt diese Sosasche Klangwelt aber wieder recht gut zum Ort der Aufnahme: nämlich in dem Hidden Bar Studio Big Sur, Kalifornien.
Omar Sosa: A New Life
Skip records, SKP 9041-2