25. Dezember 2024 Alles muss raus!

x-sounds in berlin

Sound Studies

Pepa hat sich dazu schon ganz famos geäußert. Ich will nur das eine oder andere Bild nachtragen. Dort oben, im Dachgeschoss gab es ein mehrkanaliges Hörstück (sie nennen es Klanginstallation) von Christine Schön & Martin Backes mit dem Titel “Unter Einfluss”, welches Redunzl bestimmt nicht kalt gelassen hätte. Geht es doch um Einflüsterungen in West & Ost am Beispiel von Kommunionkindern und Jungpionieren.

SoundStudies Mehr Klanginstallation war dagegen die Dachkammer um die Ecke mit leicht tropischen Temperaturen. Marcel Türkowskys “Spyed Spy”. Türkowsky wiederum nannte das eine Sound-Installation. Und irgendwann werde ich den Unterschied zwischen Sound- und Klanginstallation auch begreifen. “In der Enge einer überhitzten Dachkammer, inmitten eines Gewirrs belauschter Stimmen realisiert ein Lauscher, dass er selbst abgehört wird”, liest man dazu im Austellungsblatt.

SoundStudiesUnten dann Satoshi Moritas “Sound of Value” – klingende Münzen in Lautsprechersparschweinen. Alles im dunklen, nur spärlich beleuteten Raum. Auch dies eine “mehrkanalige Klanginstallation”. “Wechselkurse sind die wirtschaftliche Grundlage unserer Welt. Hier verlieren sie ihre ursprüngliche Bedeutung: Als Partitur gelesen werden sie zum Ausgangspunkt einer Symphonie.” So die Idee Moritas.

SoundStudiesIm Nachbarraum Ulrike Sowodniaks & Max Schneiders “Re-Animation”, eine fünfteilige Klanginstallation. Röhrenartige Zellen mit Kopfhörern zum gelegentlichen Anhören (Design & Druck: Xenia Frank). “Der Atem erschafft Welten: urbane, merkantile, natürlich, individuelle … Im Strom und Rhythmus des Abgebens und Aufnehmens entfalten sich in fünf unterschiedlichen Szenarien Spielarten unseres Daseins.” (Programmheft) Das die vielleicht spektakuläre Idee der Macher. Sicher eindrucksvoll in Szene gesetzt. Aber nicht so richtig einladend.

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SoundStudiesIm Treppenhaus dann noch zwei Kopfhörer. Einer davon Valeria Merlinis “Meine?Deine?Ihre?” als “begehbares Hörspiel” wie die Autorin es nennt. “Eine Klanggeschichte, fragmentiert in Zeit und Raum. Wer ist es, der uns hier akustisch gegenübertritt? Wer den Klangstationen folgt, rekonstruiert eine Persönlichkeit und ihren Alltag.” Ob man das muss, was das bringt, eigentlich egal. Aufnahmetechnisch und akustisch im Resultat entfaltete diese Arbeit den vielleicht größten Sog. Einen Keks gefällig.

Fahrrad an BaumVor dem Ort, Ballhaus Naunynstraße, ist man in Kreuzberg. So wie man es erwartet. Kleine Kindergangs sind unterwegs und stecken ihr Revier ab. Was man denn da fotografiere. “Einen verrotteten Drahtesel.” “Das ist meiner.” Kicher, Gacker. “Klar doch.”

Daneben türkische Frauen konferieren auf einem Balkon, mit Handy selbstverständlich ausgestattet wie mit Kopftuch. Ich bin ja selten in dieser Gegend unterwegs. Zu Beginn der 90er Jahre war das anders noch. Kreuzberg ist nicht mehr so sehr “melting” sondern scheint sich kulturell und gesellschaftlich zu parzellieren. So richtig wohl ist einem dabei leider nicht.

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Ein Kommentar

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