22. November 2024 Alles muss raus!

Zahlenjongleure in grün

Die haushaltspolitische Sprecherin der Grünen im Bundestag, Anja Hajduk, forderte eine Erhöhung der Mehrwertsteuer. Damit ließen sich die Sozialbeiträge von Arbeitgebern und Arbeitnehmern senken, sagte sie dem Tagesspiegel. Dies führe zu mehr Arbeitsplätzen. Wenn die Mehrwertsteuer um zwei Prozentpunkte erhöht würde, könnten die Sozialbeiträge auf 38 Prozent sinken, sagte Hajduk.
So gelesen im Netz der Süddeutschen Zeitung. Langsam geht einem das tierisch auf die Eier. Eine Steuer hoch, andere Beiträge runter = mehr Arbeitsplätze. So rechnet also die haushaltspolitische Sprecherin der Grünen im Bundestag. Diese Zahlenakrobatik mit dem Zündwort Arbeitsplatz verbunden soll wohl wirken auf Wahlunentschiedene. Und man positioniert sich selbst auch einmal im Verein der Wirtschaftsfachidioten; warum sollte das nur den anderen Parteien überlassen sein. Vielleicht denkt sie so, die Anja Hajduk.

Ich würde es einmal sehr begrüßen, eine Darstellung zu finden, in der genau aufgelistet wird, mit welchen Mitteln in den letzten 15 Jahren die Verringerung der Arbeitslosenzahlen bewirkt werden sollte. Denn, wenn ich mich nicht täusche, dann haben alle Maßnahmen nämlich gar nichts gebracht, wohl aber die Rechte der Arbeitenden eingeschränkt.

Wenn das alles immer so einfach wäre, warum dann nicht radikal eine Erhöhung der Mehrwertsteuer auf 30 Prozent und runter mit den Sozialbeiträge um — was weiß ich — 14 Punkte. Das würde dann doch wohl noch mehr Arbeitsplätze bringen, wenn nicht gar Vollbeschäftigung.

Die Kuh kann doch nicht mehr Milch geben, bloß weil man ihr einen Euter mehr schenkt. Oder irre ich da?

[Update]: Ich irre, wie ich gerade sehe. In das gleiche Horn stößt der Rürup, Chef-Weise der Wirtschaft. Ebenfalls in der Süddeutschen erwähnt:
Der Chef der Wirtschaftsweisen, Bert Rürup, sprach sich für eine deutliche Mehrwertsteueranhebung aus. „Mit den Mehreinnahmen sollte man aber keine Haushaltslöcher stopfen, sondern unsere Sozialversicherungen umfinanzieren“, sagte er „Focus“.
Ich stelle mich mal doof. Was sind eigentlich Sozialversicherungen? Wozu braucht man die überhaupt. Die scheinen ja die Superbremse der Konjunktur zu sein — die nämlich braucht man unbedingt. Ja, die Wirtschaft braucht man. Und wie! Ich auch, gestern abend, der Chefwirt des Landshuter Hofes nannte mich eine „Dauerbreze.“

Die haushaltspolitische Sprecherin der Grünen im Bundestag, Anja Hajduk, forderte eine Erhöhung der Mehrwertsteuer. Damit ließen sich die Sozialbeiträge von Arbeitgebern und Arbeitnehmern senken, sagte sie dem Tagesspiegel. Dies führe zu mehr Arbeitsplätzen. Wenn die Mehrwertsteuer um zwei Prozentpunkte erhöht würde, könnten die Sozialbeiträge auf 38 Prozent sinken, sagte Hajduk.
So gelesen im Netz der Süddeutschen Zeitung. Langsam geht einem das tierisch auf die Eier. Eine Steuer hoch, andere Beiträge runter = mehr Arbeitsplätze. So rechnet also die haushaltspolitische Sprecherin der Grünen im Bundestag. Diese Zahlenakrobatik mit dem Zündwort Arbeitsplatz verbunden soll wohl wirken auf Wahlunentschiedene. Und man positioniert sich selbst auch einmal im Verein der Wirtschaftsfachidioten; warum sollte das nur den anderen Parteien überlassen sein. Vielleicht denkt sie so, die Anja Hajduk.

Ich würde es einmal sehr begrüßen, eine Darstellung zu finden, in der genau aufgelistet wird, mit welchen Mitteln in den letzten 15 Jahren die Verringerung der Arbeitslosenzahlen bewirkt werden sollte. Denn, wenn ich mich nicht täusche, dann haben alle Maßnahmen nämlich gar nichts gebracht, wohl aber die Rechte der Arbeitenden eingeschränkt.

Wenn das alles immer so einfach wäre, warum dann nicht radikal eine Erhöhung der Mehrwertsteuer auf 30 Prozent und runter mit den Sozialbeiträge um — was weiß ich — 14 Punkte. Das würde dann doch wohl noch mehr Arbeitsplätze bringen, wenn nicht gar Vollbeschäftigung.

Die Kuh kann doch nicht mehr Milch geben, bloß weil man ihr einen Euter mehr schenkt. Oder irre ich da?

[Update]: Ich irre, wie ich gerade sehe. In das gleiche Horn stößt der Rürup, Chef-Weise der Wirtschaft. Ebenfalls in der Süddeutschen erwähnt:
Der Chef der Wirtschaftsweisen, Bert Rürup, sprach sich für eine deutliche Mehrwertsteueranhebung aus. „Mit den Mehreinnahmen sollte man aber keine Haushaltslöcher stopfen, sondern unsere Sozialversicherungen umfinanzieren“, sagte er „Focus“.
Ich stelle mich mal doof. Was sind eigentlich Sozialversicherungen? Wozu braucht man die überhaupt. Die scheinen ja die Superbremse der Konjunktur zu sein — die nämlich braucht man unbedingt. Ja, die Wirtschaft braucht man. Und wie! Ich auch, gestern abend, der Chefwirt des Landshuter Hofes nannte mich eine „Dauerbreze.“

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