Vor sieben Jahren analysierte ich:
Die Gehirnwäsche besteht ja auch darin, dass die Rechtsextremisten für sich in Anspruch nehmen, sie allein würden „Kritik“ an der aktuellen Politik machen. Das ist eben nicht richtig. Deren Kritik erschöpft sich in zwei bis drei Floskeln, die wiederholt und sozusagen über alles gestülpt werden. Gerade sehen wir aber, wie man sich die Kritik zurückholt – sei es gegenüber Spahn oder Seehofer, sei es in Sachen §219a oder Totalüberwachungsplänen, sei es hier, sei es da. Selbst da, wo manche den Rechten den Ball auf den Elfmeterpunkt gelegt hatten (Deutsch ins Grundgesetz), vergeigen sie ihre Chance durch ihre Borniertheit und eingeschränkten – ich möchte sagen – beschränkten intellektuellen und politischen Fähigkeiten. Gerade so, als benötigen sie die Niederlagen im Denken und Tun, um weiterhin als dumpfe unkritische Masse „zu meinen“. Und im Zweifel dann auch wieder etwas nicht „so“ gemeint zu haben. Sie sind also selbst direkte Vertreterinnen einer „Nichtsogemeinthabendiktatur“. Wie schwach. Und dies zeugt von der Ignoranz ihrer Wählerinnenklientel gegenüber. Die werden es vielleicht begreifen, irgendwann, also einige, vielleicht.
Jetzt muss man sagen: Eher nicht. Sie haben den politischen und sozialen Unsinn in die Parlamente gebracht. Sie könnten noch heute den Bau einer Rakete für einen Marsflug als Lösung all unserer Probleme fordern – oder die verpflichtende Einnahme von E 621 (Mononatriumglutamat) zur Behandlung von Schweißfüßen. Vor allem aber der Probleme, die sie selbst erst herstellen und erzeugen. Sie verwandeln dünne Luft in Atomstrom. Da sie von Nichts eine Ahnung haben, leben sie Tag für Tag gänzlich intellektuell unbeschwert. Und die großmachenden Medien repetieren diesen Gedankenmüll, statt ihn zu entsorgen.
Aber was soll man sagen: Ich lebe in einem Bundesland, in dem solche in der Regierung sitzen. Wohin das führen kann, sieht man den ehemaligen Weltmächten und deren Regierungen, die jetzt nur noch irrlichtern.
Drunter, drüber und dahinter brodelt die sich überschlagende Entwicklung von Informations- und Desinformationstechniken. Das ist ja alles nichts wirklich Neues. Aber es geht auch darum, Stück für Stück sich die Hegemonie über die Kritik selbst zurückzuholen, wenn man schon nicht direkt ins Handeln übertreten kann. Dazu gehört es auch, die Stimmen zu aktivieren, die etwas zu sagen hätten und nicht den Stimmen zu lauschen, die mit allen Mitteln der Propaganda versehen werden, wie diese blassen Denk-Leertüten à la Ole N. oder Dieter David P. oder Medien-Artefakten wie Ulf Po., Jan Fl. und wie sie alle heißen.
Ein bisschen noch ein Blick zurück in die vorletzte Woche. Ein paar CD-Kritiken in der HörBar.
Bis bald.
