23. Dezember 2024 Alles muss raus!

Wie lächerlich es ist, wenn man sich um die Ursachen einer Sache, die nicht da ist, kümmert

Lange nichts geschrieben. Blei in und auf der Seele. Man könnte etwas sagen zum Ausgang der Wahlen gestern in Brandenburg, zumal es ja das Bundesland ist, in dem ich wählen durfte. Das Wählen habe ich bereits vor circa drei Wochen per Brief erledigt. Geholfen hat es fast nichts. Das ist Bedauerliche daran. Aber es war nicht sinnlos, sondern nur erfolglos.

Hier das Ergebnis in meiner Gemeinde Kleinmachnow. Wäre besser gewesen insgesamt.

Brandenburgwahl 2024 in Kleinmachnow
Brandenburgwahl 2024 in Kleinmachnow

 

Brandenburg, 21.9.2024 – 17:59

Brandenburg 17 59. Foto: MH
Brandenburg 17 59. Foto: MH

Mit dem Niedergang des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, speziell des Radios, speziell des Jazz habe ich mich kurz auseinandergesetzt in der JazzZeitung.

Nach dem Radiofestival der ARD: „listen, adapt & improve“

Pierre Bayle im Jahr 1680:

„49. Wie lächerlich es ist, wenn man sich um die Ursachen einer Sache, die nicht da ist, kümmert

(…) Es gibt so viele wirkliche Dinge, mit deren Untersuchung man sich beschäftigen kann, daß diejenigen nicht genug zu tadeln sind, welche ihre Zeit dazu anwenden, daß sie die Ursache von dem, was nicht da ist, finden möchten und die Kräfte ihre Verstandes der Wahrheit zum Nachteil so gern auf etwas anders zu richten pflegen.“1Bayle: Verschiedene Gedanken über einen Kometen. DB Sonderband: 100 Werke der Philosophie, S. 4262 (vgl. Bayle-Gedanken, S. 118)

Walter Benjamin

„Wer immer bis zu diesem Tage den Sieg davontrug, der marschiert mit in dem Triumphzug, der die heute Herrschenden über die dahinführt, die heute am Boden liegen. Die Beute wird, wie das immer so üblich war, im Triumphzug mitgeführt. Man bezeichnet sie als die Kulturgüter. Sie werden im historischen Materialisten mit einem distanzierten Betrachter zu rechnen haben. Denn was er an Kulturgütern überblickt, das ist ihm samt und sonders von einer Abkunft, die er nicht ohne Grauen bedenken kann. Es dankt sein Dasein nicht nur der Mühe der großen Genien, die es geschaffen haben, sondern auch der namenlosen Fron ihrer Zeitgenossen. Es ist niemals ein Dokument der Kultur, ohne zugleich ein solches der Barbarei zu sein. Und wie es selbst nicht frei ist von Barbarei, so ist es auch der Prozeß der Überlieferung nicht, in der es von dem einen an den andern gefallen ist. Der historische Materialist rückt daher nach Maßgabe des Möglichen von ihr ab. Er betrachtet es als seine Aufgabe, die Geschichte gegen den Strich zu bürsten.“2Walter Benjamin

Bilder aus den letzten Jahren.

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Fussnoten:

  • 1
    Bayle: Verschiedene Gedanken über einen Kometen. DB Sonderband: 100 Werke der Philosophie, S. 4262 (vgl. Bayle-Gedanken, S. 118)
  • 2
    Walter Benjamin

2 Kommentare

  1. Das Ergebnis der Gemeinde ist ermutigend, das Gesamtergebnis tatsächlich nicht wirklich. Als sei die Demokratie vom Hausschwamm befallen. Das ist dann kein “Spuk”, und da gibt es dann folglich auch nichts zu “entzaubern”. Da müssen die Handwerker zusammenhalten.

    1. Da müssen Handwerker ran! Wie Du sagst. Aktuell stehen ja viele Sachthemen an. Nur, das ist unser Leben und da zählt das Gefühl mehr als die Sache. Die Frage wäre meines Erachtens, wie muss man damit umgehen, damit es der Sache dienlich ist. Denn über Argumente kommt man an diese Seelen nicht mehr ran, zumal wenn diese Argumente permanent und gelogen verbogen werden von den Käseblättchen im Briefkasten bis zu den Käseblättern der Desinformation aus NZZ, WELT, Cicero oder EMMA. Ich weiß es nicht.

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