Klassik auf radioeins
Arno Lücker hat einen offenen Brief an den rbb geschrieben. Darin fordert er:
Wir fordern also: Sofia Gubaidulina, Gustav Mahler, Clara Schumann, Johannes Brahms und Co.: von 6 bis 10 Uhr bei radioeins! Ab dem 2. April 2024. Die Hörerinnen und Hörer von radio3 – bislang noch: rbbKultur – hören radioeins-Musik, die Hörerinnen und Hörer von radioeins hören Klassik! Fair enough, nicht?
Petitionsmüll
Vera Lengsfeld Henryk M. Broder Monika Maron Cora Stephan Max Otte Alexander Wendt Egon Flaig Matthias Matussek Frank Böckelmann Till Kinzel Thorsten Hinz Dieter Stein Michael Klonovsky Matthias Moosdorf Ulrich Vosgerau Uwe Steimle haben eine Petition als Erstunterzeichner gestartet.
Finde ich als Hinweis auf eine besinnungslose, sinnfreie und völlige Banane-Aktion von rechts. Von Misserfolg gekrönt. Gerade mal ein bisschen mehr als 6000 Personen haben sich beteiligt. Der Quatsch hat sich an sich erledigt. Die dort vertretenen Initiatatoren sind sind letztlich nur der hemdsärmelige Schaum auf der Welle von Uwe Tellkamps „Gemeinsame Erklärung“ von 2018 (hier der Bericht in der WZ).
Warum ich daran erinnere? Weil die Stimmung, die heute in Deutschland sich in der Wahl rechtsextremer Parteien Bahn bricht, einen langen Vorlauf hatte. Aber immer nur ein Ziel, die gemeinsame Linie zu bilden, der Ressentimentgetriebenen mit den Autoritären. Heute sieht man sie in AfD und BSW oder der neuen Maaßen-Partei und in den wirren Köpfen von Ministerpräsidenten zum Beispiel südlich des Mains.
Unulkig ist dabei, dass diese neuen Parteien wie die der Spätstalinist:innen ihre Reihen zugleich abdichten, damit nicht welche Mitglieder der Partei werden, die, wie sie selbst, dann diese von innen torpedieren. Sie wollen nicht solche Leute in der Partei, wie sie selbst welche waren.
Musik-Blogs
Friedhof der Gescheiterten
Zur Zeit arbeite ich auch an einem Blogfriedhof als Erinnerung an tote Versprechungen und unerfüllte Träume. Generell ist mir an ein paar Beispielen schon aufgefallen, mit welchen Ambitionen und Versprechungen einige Blogs an den Start gegangen sind, ehe sie sich entweder plötzlich oder Stück für Stück ins Nichts verabschiedet haben. Die meisten dieser Blogs, die ich gerade im Visier habe, haben um 2014/15 losgelegt. Die Sache ist in Arbeit. Aktuell geht es um Brugs Klassiker, das Blog des Van Magazins, das Blog von Niusic, das Blog von Musik mit allem und viel scharf. Aber natürlich kommen auch die eigenen “Werke” in den Sichtbereich wie der Sperrsitz der nmz, wie musikunrat.de.
Die Unkaputtbaren
Um so erstaunlicher dürfte es sein, dass das Bad Blog Of Musick immerhin seit 2009 seine Runden dreht. Meine Kritische Masse gibt es seit 2003 mit allerlei Wirrungen und Wendungen und Verschmelzungen als Blog. Davor gab es eine Texthalde, die so um 1998 ins Leben gerufen worden ist.
Institutionelle Blogs
Musiktheater-Blogs von Theatern wären eine ganz eigene Untersuchung wert. Vielleicht aber nicht. Im überregionalen Zirkus spielen sie meines Erachtens kaum eine Rolle.
Vor ein paar Jahren
Vor zwei Jahren
“In einer solidarischen Gesellschaft wären Ermahnungen zur Lossage vom Subjektivismus nicht notwendig. Verwirklichte Solidarität wäre zugleich die Substanz der Künstler an sich: diese brauchten nur sich selber auszudrücken und wären schon die Stimme der freien Menschen, mit denen vereint sie leben. Wenn die Idee der Französischen Revolution durch Beethovens Musik hindurchrauscht, so darum, weil Humanität den spontanen Gehalt dessen, was ihn zur Gestaltung drängte, die innerste Zusammensetzung seiner Form ausmachte. Er hatte keine und vertrat keine »revolutionäre Ideologie«, sondern war Fleisch und Geist von 1789, …” [Band 14: Dissonanzen. Einleitung in die Musiksoziologie: Die gegängelte Musik. Theodor W. Adorno: Gesammelte Schriften, S. 11289 (vgl. GS 14, S. 64-65)]
Alles nicht mehr so einfach fortzuschreiben … für genügend Künstler:innen ist der Weg anders herum. In der Behauptung ihrer Freiheit verweigern sie sich der Solidarität unter freien Menschen. Da rauscht nur hohles Klimbim von 2021 durch die Birnen.
Vor vier Jahren
Das Blöde bei der Arbeit im eigenen Home-Office: Man kann nicht sagen: “Ihr könnt’ mich mal alle, ich gehe jetzt nach Hause.” Nur: “Ihr könnt’ mich mal alle.”
— Dabei will ich doch alle nur Liebhaben. —
OK. Ich kann auch in den Wald gehen. Mache ich auch gleich und warne Karl vor Carne-val.
Vor sechs Jahren
Vor acht Jahren