Muss man mehr zur Kritischen Masse wissen: Wir sind eine Non-Prophet-Organisation. Gleichwohl möchte ich betonen: Threads geht seinen Gang in die Rambazambabudennische. Der SocialMediaMensch braucht auch seine Muckibude zum Abreagieren.
Gestern habe ich auf die Fehlerhaftigkeit des Kulturpasses hingwiesen, weil er auch als Instrument zur Förderung rechtsradikaler Haltungen dient, ideologisch und wirtschaftlich ebenso. Das glaubt einem ja immer niemand, weil alle so beschwipst sind, wie wohl diese Querfinanzierung der Musik-, der Veranstaltungs- und der Verlagsbranche tue. Gerade letztere kann davon besonders profitieren, steht doch so gut wie die gesamte lieferbare Literatur zur Verfügung. Was nicht verboten ist, ist erlaubt.
Eben aber auch das:
Man könnte auch sagen: Okay, das muss man eben in Kauf nehmen. Da kannste auf die Straße gehen und dazu ermutigt werden. Das bisschen Martin Sellner … Aber wie wirken denn in dem Zusammenhang die Sonntagsreden gegen Antisemitismus und Rechtsradikalität in der Gesellschaft? Insbesondere aus den Mündern der Kulturschaffenden?
- Kulturverbände fordern «klares Signal» für Kulturpass
- Forum Musikwirtschaft fordert Zukunft für den KulturPass
- Hamburgs Kultursenator Brosda: Kulturpass für 18-Jährige aktiver anbieten
- Erfolg des KulturPasses ausbauen. Gemeinsamer Appell von Kulturverbänden: Pilotprojekt verlängern und kulturelle Teilhabe stärken!
Und der Administration.
- Roth: Kulturpass macht kulturelle Vielfalt sichtbar
- Roth: Kulturpass als Kulturförderung für junge Menschen erfolgreich
Sonst ist man weitaus pingeliger in solchen Fragen. Vor allem aber ist in der Sache gar nichts geklärt. Welche Funktion in welcher Weise tatsächlich dazu beiträgt, nicht nur die Kulturwirtschaft zu fördern, sondern die kulturelle Teilhabe Jugendlicher an sich. Dass man davon ohnehin ausgegangen ist, dass gar nicht alle möglichen Adressaten erreicht werden würden (denn dafür war der Etat zu klein) ist nur die eine Sache. Wen man genau wirklich erreicht hat, weiß man darüberhinaus nicht. The Winner sind im Zweifel sowieso Eventim und Co.
Und sonst so
- Juan Martin Koch in der JazzZeitung: Fortsetzung geglückt: Sparks & Visions im Regensburger Theater
- Michael Kube in der HörBar: Grazyna Bacewicz / Lukasz Borowicz
- nmz: Ernst von Siemens Musikpreis an Südkoreanerin Unsuk Chin
- Ralf-Thomas Lindner in der nmz: Das Musikinstrument des Jahres 2024: Tuba – Teil 1: Tief entspannt
- Rubato, der Podcast des DVSM: Kamancheh – Interview mit Sara Hasti
- Bitkom zur EU-Initiative für KI-Startups
Das übliche Selbsterwähnungspiel.
Neu auf dem Büchertisch:
- Odo Marquard: Zukunft braucht Herkunft, Stuttgart 2015