Rainer Nonnenmann hat mich gerade per Mail daran erinnert: Anders als der Bayerische Rundfunk hat der Deutschlandfunk in Köln Glück mit seinem Funkhaus. Dieses wurde vom Stadtkonservator unter Denkmalschutz gestellt (ALTPAPIER). Beim BR wird ja teuer abgerissen wie ich einmal für die nmz berichtet und es bitter beklagt hatte. Die Frage ist, ist es nur Glück? Denn stand überhaupt zur Debatte, dieses Gebäude zu vernichten? Mit dem Vernichtungsverbot umgekehrt könnte es zugleich sein, das gegebenenfalls fällige Sanierungsarbeiten kompliziert werden können, weil nach meiner Kenntnis für Veränderungen nur wenig Spielraum besteht und diese von den Konservator:innen doch bestätigt und genehmigt werden müssen. Aber vielleicht irre ich mich da auch.
Immer kurz vorm eigenen Geburtstag versuche ich einen Zahnarzttermin zu bekommen. Ich kann mich an das gute Gefühl erinnern, dass das Gefühl, dass einem etwas Gutes widerfährt, eine Reperatur unheimliches Wohlsein auslöst. Heute Abschluss einer Parodontose-Behandlung über zwei Jahre. Alles hat sich gut entwickelt. Ich bin zufrieden.
Gestern die ersten Traktoren gesehen. Sie wurden mit Tiefladern herbeigefahren und im Industriegebiete von Kleinmachnow (Liebherr, EBay, PayPal …) abgesetzt und versteckt. In Berlin sollen die ja in der Nacht ein Heidentrara gemacht haben.
Ansonsten schlecht geschlafen. Dreimal beim Aufwachen psychische Nulllinie. Sage mir dann seit kurzem wieder zu mir selbst: Alles ist gut. Dir geht es prima. Es wirkt tatsächlich ein bisschen.
Ansonsten die üblichen Sorgenfalten. Zeit für einen Abflug. Räumen, packen, waschen, legen. Die Ansage an mich selbst “Ab morgen lassen wir es uns gut gehen”, funktioniert noch nicht ganz.
Und sonst so:
In seinem Crescendo-Newsletter ist Axel Brüggemann wieder den Spuren des AfD in der Musikkultur nachgegangen. Eine nötige Arbeit, die wahrlich keine Freude machen dürfte: Klassik von rechts.
Es wird über die Antisemitismus-Verpflichtung des Berliner Senats geklagt. (Monopol-Magazin). Komponist:innen und Musiker:innen halten dazu eher Distanz, oder?
Vor vier Jahren auf Facebook:
Es wird Zeit sich aus dem “Diskurs” und aus der “Politik” zu verabschieden. Ab heute nur noch Bach. Verstehe mittlerweile sehr gut, warum andere das machen. Gerade das mit Bach. Kann aber auch Vivier sein. Klimaprobleme, neben anderen, nicht minder bedeutsamen, wird begegnet mit Zunahme der Kälte in den Regungsmöglichkeiten der Menschen, sofern sie dafür überhaupt eine Wahl haben. Die Beweglichkeit der möglicher Gedanken, ihre jeweils mögliche Tiefe, wird gar nicht mehr erkannt, weil die Oberfläche der “suizidalen Medien” schnell verlockendes Glück und Unglück verspricht. Die Weltbildfestigkeit muss in jedem Fall gesichert sein.
Es wäre nötig, nicht bei dieser Diagnose stehen zu bleiben, sondern zu untersuchen, warum das so geworden ist. Das scheint mir fast aber nur dann überhaupt in Ansätzen möglich, wenn man sich selbst aus diesem Spiel herausnimmt. Erste Versuche in Entregung habe ich unternommen – funktioniert leider noch nicht. Weitere müssen folgen. Viel Hoffnung habe ich mittlerweile leider nicht mehr, a) was meine analytischen Fähigkeiten angeht und b) sowieso und überhaupt.
Vor acht Jahren auf dem Sperrsitz:
Am 6.1.2016 äußerte sich der Intendant des SWR, Peter Boudgoust, zum Tod von Pierre Boulez. Außer den ersten drei Buchstaben des Nachnamens hatte die beiden eher nicht so viel verbunden. Gleichwohl huldigt der Lebende dem Toten mit Worten, die schmerzen müssen.