Ab kurz vor Weihnachten habe ich mein Arbeitspensum als Teilzeit-Online-Redakteur der nmz auf eine Niveau zurückgefahren, das erträglicher war. Zum Schluss sogar von Freitag bis Sonntag ganz. What? Das war eine Wohltat, weil das tat Wohl. Gegen Ende des Jahres ist die Batterie ziemlich alle. Gestern dann wieder Geschäft wie immer und nach wenigen Mails und einer Zoom-Konferenz, die ich betont ganz still angegangen bin, bin ich auf 180. Wenn dann abends noch das übliche Geschäft der Kolleg:innen von „heute“ und „tagesschau“ dazu kommt, kann ich eigentlich nur noch kreischend und fluchend durch die Wohnung mäandern, um blindlings gegen Wände zu trommeln. Erholung wieder dahin … Draußen ist es eisigkalt. Heute Nacht fast -10 Grad Celsius. Aber der Hund muss natürlich Gassi und seine eigenen Geschäfte verrichten.
Angekommen ist eine vor Weihnachten bestellte Lieferung des Biohofs „Lex“. Mit wirklichen dicken Kartoffeln. Und mit halbierten Sojabohnen ohne Schale für die Produktion von Sojamilch als Grundlage für Joghurt auf Grundlage von Sojamilch. Das geht flott über die Bühne. Dazu noch drei Packungen Brotgewürz und getrocknete Borlotti-Bohnen, die nach Einweichen im Schnellkochtopf zu Ende präpariert werden. Eine zweite Lieferung beinhaltete ein Exemplar des ersten Buches, das ich bei ConBrio vor 30 Jahren lektoriert hatte: Billroth – Chirurg und Musiker. Leinen mit Goldprägung. Ich hatte mein eigenes Belegexemplar leider nicht mehr. Dazu wird es aber noch eine spezielle Geschichte geben, insbesondere zu Abbildung Nr. 24.
Und sonst so:
Johannes Kreidler macht aus seiner Enttäuschung über aktuelle KI und KI-Entwicklungen keinen Hehl. In seinem Blog-Artikel KI-Enttäuschung liest man unter anderem: „Ich habe ChatGPT 4 gekauft, aber finde partout keinen Nutzen für mich. Jedes Erzeugnis ist so dermaßen Durchschnitt, der Durchschnitt der Meinungen und Faktenlage zu einem Thema, das ist das stärkste Muster, jeder Output ist der BigMac oder das Leitungswasser des Wissensstandes. Originalität sucht man vergeblich. Also habe ich mal gezielt sehr originellen, geistreichen Input eingespeist – sämtliche Aphorismen Lichtenbergs und Ebner-Eschenbachs, um mir anschließend in dieser Art weitere Aphorismen geben zu lassen. Das Ergebnis war komplett Schrott (und nicht mal stilistisch den beiden genannten wirklich ähnlich). Literatur ist halt kein BigMac und kein Leitungswasser. …“ Ich kann Johannes Kreidler in der Angelegenheit nur zustimmen.
Über KI muss man also sprechen! Meinen die Autoren des neuen Podcasts „Laut & Leise“ der nmz: „Denn wenn KI immer mehr Bestandteil unseres Lebens wird, müssen wir uns wenigstens mit dieser überirdischen Intelligenz auskennen. In der Pilotfolge des neuen nmz Podcasts ‚Laut und Leise‘ übernimmt Jakob die Moderation und fragt Martina und Valeska über ihre Erfahrungen und Gedanken zu KI aus. Ihre Aussagen werden durch ein Experteninterview mit Prof. Ali Nikrang gestützt.“
In Reihe 9 sitzt heute auch wieder Michael Kube für die nmz. Und zwar, um genau zu sein, im Schiller-Theater. Dort hat er einen Themenabend des Orchesters der Komischen Oper Berlin zu „1923“ besucht. Das gibt ihm die Möglichkeit, ein paar sozialgeschichtliche Überlegungen grundsätzlicherer Art anzustellen.
Eva Meitner setzt ihre Coco-Reihe mit der Ausgabe 746 fort: Chaminade Sonata op. 21 (I. Allegro appassionato) part 7 he little theme from part 6 again, followed by a section with alternating hands. Happy Monday!
The Twiolins wollen jetzt auch X verlassen, schreiben sie. „Also so wie es aussieht, sind wir doch nicht mehr lange hier. Dafür machts auf Threads zuviel Spaß und es ist unanstrengender 😉 kommt doch einfach rüber.“
Wolfgang Lünenbürger-Reidenbach macht auf erste Beobachtungen in Sachen Aufstand in seinem Blog Haltungsturnen: „… Schwierig sind die mit den Plakaten. Die meisten, die bei uns rumgefahren werden, sind Teil des Aufstands und nicht der Demonstration. Das ist vor allem deshalb übel, weil die anderen, die ohne Plakate, ja mit ihren Anliegen nicht in der gleichen Weise sichtbar sind. Auffällig ist also wieder einmal, dass die Trittbretfahrer*innen (ja, meistens im Trecker unterwegs interessanterweise hier bei uns), die die Proteste zum Aufstand gegen die Regierung und gegen den Staat nutzen wollen, eben die lauteren, die sichtbareren sind. Es gelingt den anderen nicht, sich hinreichend von denen abzugrenzen – und sei es mit eigenen Plakaten, die ihren eigentlichen Anliegen Aufdruck verleihen.“