Die Meldung ist schon etwas älter. Streaming-Dienste sitzen ja an der Quelle der Musiknutzung, mindestens bestimmter Gruppen von Menschen. Mit ein bisschen mehr Engagement könnten die auch ein bisschen Stimmungen abfangen. Vor einem Monat nun ging es darum, darzustellen, welche Musik zum Eischlaffen gehört werde. Zur Methodik gibt es nur den Hinweis:
“Deezer hat alle in Deutschland gestreamten Künstler zwischen 22:00 und 02:00 Uhr im Jahr 2019 ausgewertet, aufgeteilt nach weiblichen und männlichen Hörer*innen.”
Das scheint naheliegend. Aber eben auch nur, wenn man zugleich vermutet, dass der Grund dafür genau diese Musik zu hören, der Annahme entspricht, dass Menschen zwischen 22 und 2 Uhr Musik zum Einschlafen hören mögen. Das trifft aber nur teilweise zu. Deezers Mitteilung führt das sogar an:
“Wie eine Forsa-Umfrage ergab, hört jeder Fünfte (20 Prozent) in Deutschland Musik, um besser einschlafen zu können.”
Allerdings ist damit noch nicht die Schnittmenge zwischen den Befragten der Forsa-Umfrage und denjenigen der Deezer-Nutzer:innen bestimmt. Deezer kommt zu dem Schluss:
“Um herauszufinden, welche Musik in Deutschland aber tatsächlich vor dem Schlafen gehen gehört wird, hat Deezer die meist gestreamten Künstler zu den typischen Zu-Bett-Geh-Zeiten zwischen 22:00 und 02:00 Uhr in Deutschland analysiert. Das Ergebnis: Auch zu späten Uhrzeiten wird am meisten Capital Bra gestreamt. Die Top Fünf der männlichen Hörer besteht ausschließlich aus Deutschrap-Künstlern. Hingegen streamen weibliche Hörerinnen neben Deutschrap gerne auch Künstler wie Billie Eilish oder Ed Sheeran. Die Analyse zeigt, dass deutsche Hörer*innern auch zum Einschlafen auf aktuelle Rap- und Popkünstler*innen setzen.
Top 5 Künstler bei weiblichen Hörerinnen
- Capital Bra
- Billie Eilish
- Samra
- Ed Sheeran
- RAF Camora
Top 5 Künstler bei männlichen Hörern
- Capital Bra
- Samra
- RAF Camora
- Bonez MC
- MERO
Was die Untersuchung tatsächlich darstellt, ist, was zwischen 22 und 2 Uhr am häufigsten über den Streamingdienst Deezer gestreamt wird, getrennt nach Geschlechtern. Mehr nicht. Wäre alles nicht so wichtig. Und das ist vielleicht die wichtigste Information. Wen interessiert das wirklich?