22. November 2024 Alles muss raus!

Traumjob? Projektmanager/in Digitale Kommunikation bei Ö1

Arbeit im Bereich Social Media und Videoproduktion mag manchem als ein lohnendes Ziel erscheinen. Was das mit dem Lohn angeht, ist es das aber keinesfalls. Nicht einmal bei einer renommierten Institution wie dem Österreichischen Rundfunk. Die hatten kürzlich eine Stelle als “Ö1 Projektmanager/in Digitale Kommunikation Schwerpunkt Social Media & Videoproduktion Teilzeit (30 Wochenstunden)” schnell zu besetzen. Die Anforderungen und die nötige Qualifikation haben es in sich. Die Tätigkeit selbst ist anspruchsvoll. Als Gehalt winken dann wenigstens 1366 € brutto. Da gibt es immerhin Spielraum nach oben, wie einem scheint. Wie groß der Spielraum ist? Er müsste wohl um 200 bis 300 Prozent nach oben gehen. Ist das noch seriös? Ich finde nicht.

Für unsere Abteilung Ö1 Kommunikation suchen wir zum ehestmöglichen Eintritt eine/n kulturaffine/n
Ö1 Projektmanager/in Digitale Kommunikation Schwerpunkt Social Media & Videoproduktion Teilzeit (30 Wochenstunden)

Berufliche Qualifikation

  • Mehrjährige berufliche Erfahrung in den sozialen Medien (v. a. Facebook, Twitter, Instagram, WhatsApp) bzw. im Bereich Digitalmarketing
  • Praktische Erfahrung im Bereich (Online-)Videoproduktion (Konzeption, Produktion, Post-Production)
  • Erfahrung in den Bereichen Kultur, Medien, Marketing oder Kommunikation
  • Hervorragende Kenntnisse im Projektmanagement
  • Technisches Verständnis

Persönliche Anforderungen

  • Ausgeprägtes Kommunikationstalent in Wort und Schrift
  • Leidenschaft für digitale Medien und packende Videos
  • Kreativität, Innovationsgeist
  • Gutes Gespür für Bildsprache & Design
  • Durchsetzungsvermögen, Ausdauer
  • Freude an der Arbeit im Team
  • Hohe Affinität zu Ö1, Kunst und Kultur

Tätigkeit allgemein

  • Social Media Channel Management und Programm-Marketing für Ö1
  • Contentproduktion für Social Media (v.a. Video-Content)
  • Projektmanagement in allen Bereichen der digitalen Kommunikation
  • Betreuung und Weiterentwicklung von Ö1 Newsletter, CRM Ö1 Club etc.
  • Enge Abstimmung und Zusammenarbeit mit der Ö1 Online-Redaktion

Gehalt:

€ 1.366,- brutto (KV Werbung & Marktkommunikation, VG 3 nach dem 2. Verwendungsgruppenjahr) mit Bereitschaft zur Überzahlung, abhängig von Qualifikation und Berufserfahrung.

Da muss man sich die Haare raufen – BRUTTO. Gut kaschiert mit Verwaltungssprache. Das ist erschreckend.

Nicht anders als bei der Leitung der Musikschule St. Ingbert, wo man eine Musikschulleitung suchte, die dann im Ehrenamt geführt werden sollte. Aufwandsentschädigung: 960 €.

Die Schule hat die Ausschreibung nach zahlreichen Protesten zurückgenommen und einem veritablen kleinen Shitstorm zurückgenommen. Dabei scheint die Aufwandsentschädigung im Vergleich zur Tätigkeit des Social-Media-Menschen bei Ö1 beinahe paradiesisch. Denn angeblich soll die Leitung ja wirklich easy sein: “Hierbei handelt es sich bei weitem nicht um eine Vollzeitbeschäftigung, sondern lediglich um ein Ehrenamt, welches nur ein geringes Stundenkontingent im Monat erfordert.”

Aber so ist das: Auf die Musikschule haut man drauf. Die Ö1-Ausschreibung wird annähernd kommentarlos geteilt.

kritische masse newsletter

Wir senden keinen Spam! Erfahre mehr in unserer Datenschutzerklärung.

2 Kommentare

  1. Lieber Laihufkhain,

    da zeigt sich mal wieder, dass Kulturarbeit in der Gesellschaft immer noch nicht als “Arbeit” wahrgenommen wird. Es gibt wohl kaum einen anderen Beruf wie den in der Kultur, der mit so viel Romantik, so viel Verklärung aufgeladen ist. Das erzeugt ein entsprechendes Zerrbild in den Köpfen der Menschen mit logischen, praktischen, negativen Folgen.

    Ich würde mir wünschen, dass Künstler weniger auf riesige Podeste gestellt und behuldigt werden, sondern dass das Kunstschaffen als bodenständige Arbeit gilt und dass Künstler dementsprechend angemessen und normal bezahlt werden. Bitte ohne narzisstisches Getue – eben wie der Bäcker für seine Brötchen bezahlt wird. Unspektakulär, normal, alltäglich.

    Ansonsten würde ich die künstlerische Arbeit lieber “Kulturunarbeit” nennen 😉

Kommentare sind geschlossen.