oder: Wer anderen eine Grube gräbt …
"Verwertungsgesellschaft sind nicht state of the art", sollten sie abschaffen – @bitkom Präsident Thorsten Dirks #bpa
— Bitkom_Politik (@Bitkom_Politik) February 18, 2016
Soll das wirklich so gesagt worden sein? Dann, ja dann, kopfschüttel. „State Of The Mind“ ist vielleicht dann Bitkom-Präsident Thorsten Dirks auch nicht so. Ja,, nee, ist klar. Wenn Künstler sich organisieren, dann sollte man das nicht hinnehmen. Künstler sind ja immer Individualisten, Einzelgänger. Und sie machen dann auch noch Produkte teurer.
What??? Glaube, das sollte man mal korrigieren, oder @Bitkom ?? / @GEMAdialog @DKRKultur @BMJV_Bund https://t.co/0GeH3uGqrx
— Florian Drücke (@eindruecke) February 19, 2016
Vielleicht hat Dirks aber auch Recht. Dann sollten „sie“ die Verwertungsgesellschaften abschaffen. Sie, die Verwertungsgesellschaften sich selbst? Sie, die Politiker – wie sollen die das machen, ein Verwertungsgesellschaftenaufhebungsgesetz verabschieden, oder soll das doch besser polizeilich vor sich gehen? Oder so sarrazinmäßig? Könnte man vielleicht gleich nicht noch ganz viele andere Sachen abschaffen bei der Gelegenheit, Gewerkschaften, Subventionen, das Grundgesetz, die deutsche Rechtschreibung? Kloverstopfungen? Müdigkeit?
Kollektive Rechtewahrnehmung, wozu? Oller Hut, wa?
Es wäre bekanntlich generell bequemer, direkt Verträge mit den Kunstschaffenden zu schließen. Mit jedem Einzelnen, ein paar Briefe und Verträge sind ja schnell an die Hunderttausende geschrieben. Und dann die Cents jeweils kostengünstig per Scheck zusenden. Tolle Idee Bitkom – aber jetzt nicht als Bitkom die günstige Variante wählen, sondern jeder Hersteller für jedes Produkt einzeln. Das wird sowas von billiger. Man muss nur den teuersten Weg wählen.
Die kollektive Rechtewahrnehmung ist nämlich eigentlich schon eine prima Sache. Für die Bitkom wäre es sicher der bequemere Weg.
Oder jetzt mal so im Ernst: Einfach alles vergesellschaften. Alles Volkes eigen machen. Oder wie Google und YouTube einfach drüber weg schauen, Kopf in den Sand stecken. Haben wir doch nix mit zu tun.
Die können das nicht korrigieren, sie brauchen die fehlenden Argumente, damit sie nicht zu sehr nachdenken müssen. Es sei denn, nun, sie ersetzen die Kunst gleich ganz. Ein paar Algorithmen werden sich schon irgendwo auf Computern, Smartphones und Festplatten auftreiben lassen.
T. Dirks: Wir brauchen ein Technologie- und Hardware-unabhängiges Urheberrecht. #bpa
— Bitkom_Media (@Bitkom_Media) February 18, 2016
Was sonst! Wir (Bitkom) haben damit ja auch nix am Hut. Ein Chip ist kein Urheber, eine Festplatte ist erstmal ziemlich leer … Korrekt.
Aber Heiko Maas, Bundesjustizminister fällt zu alledem nur ein:
Danke für spannenden Dialog + wichtige Debatte beim #bpa. #Urheberrecht kein Nischenthema, sondern Zukunftsfrage für Kreative+Verwerter in D
— Heiko Maas 🇪🇺 (@HeikoMaas) February 18, 2016
PS: Sie wissen nicht, wer oder was Bitkom ist? Antwort: Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V. Völlig überbewerteter Verein. Hier die Liste der ca. 2300 Mitglieder.