Durch einen Versuch eines Eintrags in die deutsche Wikipedia gelernt, was Relevanz ist. Relevanz ist ein bloß bürokratisches Kriterium der Geistesbürokratie. Also ein recht objektives Mittel, sich vor einer Entscheidung zu verstecken.
Die Menschen entscheiden sich immer seltener. Unter Journalisten im Musikbereich bescheidet man sich dagegen hinter den über Befragungen erhobenen Fakten. Die eigene Willensbildung geht auf in einer Montage von Zitaten, die aber nicht sprechen, sondern selbst Produkte anderer Zitate, anderer übergezogener Hülsen sind.
Auf der anderen Seite ein Verfall der Kritikfähigkeit von Kritikern, die immer mehr nur noch somatisch oder im Facebook-Stil erfolgt (siehe Beispiel Stilpirat). Die Angst vor dem Wissen der Welt, wie sie das Netz herstellt, erdrückt vor allem das experimentelle und das simple Wissen. Dabei weiß das Netz recht wenig über, wohl aber über die Strukturierung des etwas. (Der Turm ist exakt 298 Meter hoch und gefällt mir.) Die Kritik muss zu allererst „korrekt“ sein, bevor sie richtig oder falsch sein darf.
Das erinnert an die Beendigung von Diskussionen durch Anträge an die Geschäftsordnung. Dabei wäre die Geschäftsordnung längst apriori.
Davon nutzen tragen die Künstler? Leider nein, auch sie sind Faktenhuber geworden, arbeiten nach dem Muster der amerikanische Fernsehserie mit Anwaltsinhalt. Danach aber beklagen sie sich über mangelnde Rezeption und rufen nach der Wissenschaft, die sie loswerden wollen. Sinnvoll wäre es, ein Kartell zu bilden aus Kunst und Forschung, so ein bisschen parasitäres Verhalten einzustudieren, sich gegenseitig ein Putzerfisch zu sein.