26. Dezember 2024 Alles muss raus!

Das Ende der Menschenrechte in der Fassung von 1948

Komisch, es fällt mir erst jetzt auf. Diejenigen, die die Segnungen des Netzes unentwegt zum Maßstab des des gesamten Lebens machen wollen, sind die Totengräber der Menschen und ihrer Rechte. Wie oft konnte ich im Zusammenhang mit GEMA und Musikindustrie hören, diese seine noch nicht in der digitalen Welt angekommen. Das Netz setzt die gewünschte Aktion unabhängig davon, ob dies in irgend einer Weise sinnvoll ist.

Den Salat hat mal jetzt: Alle sind längst in der digitalen Welt angekommen, die meisten davon unfreiwillig. Das Mitschneiden menschlicher Bewegung (in jeder Form; topologisch, emotional) durch die Abspeicherung und Abbildung in unzugänglichen Datenbanksystemen verdoppelt das eigene Leben. Und bald wird man nicht wissen, welches Leben dabei das tatsächllche ist, das jemand selbst führt.

Man selbst fühlt sich vielleicht ja noch einigermaßen mit sich selbst verbunden, glaubt sich selbst in der Hand zu haben; was aber ist mit den Daten, die da gesammelt werden, wie leicht sind sie manipulierbar, denn überschaubar sind sie überhaupt nicht mehr.

In der digitalen Welt ankommen heißt, sein Leben abzugeben.

Man kann es aber auch aus dem Blick der Netzapologeten sagen und muss dann feststellen: Die Menschenrechte sind einfach nicht im digitalen Zeitalter angekommen.

PS: „Was aber können die Bürger eines Staates tun, der die Menschenrechte nicht für schutzwürdig hält? Ihnen bleibt wiederum kein anderer Weg als der Rückgriff auf das sogenannte Widerstandsrecht.“1Norberto Bobbio: Das Zeitalter der Menschenrechte – Ist Toleranz durchsetzbar?, Berlin 1998, S. 14.

 

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Fussnoten:

  • 1
    Norberto Bobbio: Das Zeitalter der Menschenrechte – Ist Toleranz durchsetzbar?, Berlin 1998, S. 14.

6 Kommentare

  1. Das Dumme ist nur, dass der
    Das Dumme ist nur, dass der herkömmliche “Staat” die falsche Adresse ist. Er ist doch gerade dabei, sich in das Brüsseler Kommissariat aufzulösen, und dieses ist auch wiederum nur ein Papiertiger.

    1. Das ist mir zu plump.

      Das ist mir zu plump. Andererseits greift es zu kurz. Es ist meines Erachtens der Maschinenpark, der jetzt anfängt sein Leben zu führen, aus Misstrauen gegen die menschliche Verderbheit. Dabei wird kein einziger Mensch als Wesen, das Böses im Schilde führt, geboren. Aber dann kommen die Maschinen, die Bildungsmaschinen, die Pflegemaschinen, die Sicherheitsmaschinen, die Kunstmaschinen …

      Sie haben uns längst mehr im Griff als wir selbst es uns zugestehen wollen. Günther Anders, lebte er heute noch, müsste noch verzweifelter sein, als er es seit den 40er Jahren des letzten Jahrhunderts ohnehin schon war.

  2. Widerstand
    Ich bin immer plump, weil ich nicht um sieben Ecken herum denke. Du hörst dagegen das Gras wachsen. 😉 Aber die Saga von den schrecklichen Maschinen sollten wir lieber nicht wiederbeleben, das klingt so nach expressionistischem Stummfilm. Und mit Aufrufen, sich dem Untergang der Menschheit per Volkserhebung entgegenzustemmen, geht schon gar nichts (=Tonfilm der 30er). Auf diesem Ohr ist “das Netz” taub.
    Apropos Widerstand: Warum nicht einfach sich individuell immunisieren, indem man sich nicht vom ganzen Scheiß verrückt machen lässt und evtl. weniger am Bildschirm hockt? Davon lebt doch dieser polit-mediale Betrieb, dass er mit seinen intellektuellen Lockstoffen die Subjekte an sich bindet und zugleich innerlich aushöhlt und krank macht wie der Wurm im Apfel. Wer das mit sich machen lässt, hat schon verloren. Appelle an die anderen taugen da nichts.
    Es ist eigentlich ganz einfach…

    1. Ich wohne eh schon im Keller.

      Über sieben Brücken musst du gehn, …

      Bei Dir ist der Gegner ja so schön einfach zu fassen, dieses Glück hätte ich auch gerne. Brüssel!

      Die Maschinen sind wir selbst längst und durchaus. Und was wäre schrecklicher als eine Maschine, die denkt, zumal wenn sie das falsche denkt. Die Sinne gehören immer weniger uns selbst. Und so weiter.

      Medial desensibilisieren? Den Volksempfänger ausschalten. Gerne. Ich wohne eh schon im Keller. 😉

    1. Und ein Bild von Dir nehme

      Und ein Bild von Dir nehme ich mit, damit mich etwas am Leben erhält.

Kommentare sind geschlossen.