Todestrieb der Zigaretten … zwischen Künstlichkeit und Zeitvertreib.
Dieser Aschenbecher gehört womöglich zu den jämmerlichsten seiner Art. Am Rande einer Begräbnisfeierlichkeit fanden sich diese ertrunkenen Raucherstummel in der Symphonie eines Farbzweiklangs.
Da flossen der Tränen reichlich vom Himmel herab. Drinnen besann man sich des Trauerns frei, während draußen die ganze Welt zu jammern schien. Todestrieb der Zigaretten. Vom Tobaccoland ins Niemandsland.
Ich glaube, es war Thomas Meinecke, der einmal Künstlichkeit gegen Authentizität verteidigt hat. Der Drang nach Authentizität bringe einen um die Möglichkeit, seine Position zu verlassen. Das Schauspielern, das geht verloren – die Möglichkeit, jemand anderes zu sein, als man (angeblich) ist. Wie authentisch darf man überhaupt sein, will man sich selbst noch ernst nehmen.
Ein anderes Problem stöhnt von der anderen Seite: Die künstliche Authentizität, dass man eine Person zum besten gibt, die man nicht ist, war, sein kann. In der Musikbranche kommt das ohne Unterlass zur Geltung. Der musikalische Bösewicht, der nur den Dr. No spielt. Der in der Rolle seine neue Identität findet bis er sie ist.
Und ein Drittes: Die Zuschreibung dessen, was man ist, wenn sie von außen erfolgt und man das wird, was anderen in einem sehen wollen. Die Chance des Ortswechsels, um dem zu entgehen.
Was bleibt diesem Aschenbecher übrig, er ist authentisch bis zum Umfallen. Und er ist künstlich bis an den Rand des Gewöhnlichen.