Seit dem miesen Karma, das einmal der Photosharer Flickr auf sich zog, weil dessen Vaterfirma Yahoo einen wenig guten Umgang mit Daten verfolgter Menschen pflegte, bin ich auf der Suche nach einer neuen Heimat für Fotos gewesen. Zoooomr (unlöschbar, aber ohne Fotos), Ipernity (gelöscht), 500px (noch nicht gelöscht), Picasa (dümpelt) und ich weiß nicht was noch waren die Adressen, unter denen Fotos abgelegt wurden. Die Freude, die Flickr.com bot, konnte keine Plattform mehr herstellen. In Flickr war man einigermaßen verknüpft. Überall sonst war man nix. Das soziale daran war ziemlich wenig ausgeprägt. Man muss immer wieder von vorne mit dem Netzwerken anfangen. Selbst ein zarter Versuch, wieder bei Flickr zu landen, war an sich schneller von Kontakt gekrönt als das Rummachen an anderem Ort.
Allein Facebook erwies sich als viel bessere Fotoalternative. Aber toll ist das eher für die flotte Kommunikation und den lustigen Umgang. Nicht zu gering zu schätzen. Neben diesen ganzen Services probierte ich aber auch mit Fotogalerien von Drupal (bei Upgrade von 6.22 zu 7.14 ging das entsprechende „Field“ verloren und tauchte nie wieder auf) und zuvor Gallery herum. Letztere war bislang die zuverlässigste Angelegenheit. Natürlich längst nicht so „geil“ wie dieses ganze Ajax/Jquery-Zeug. Aber die Daten waren, nachdem auch dies ein paar sich selbst plattmachte, relativ konsistent und selbst in fremdem Content nutzbar.
Lange Rede: Es gab vor einiger Zeit einen fetten Run auf Dienste dieser Art für alles und jedes. Auch für Blogs (wordpress, tumblr, posterous, …). Auf Konferenzen zu diesem Thema verwies man immer darauf, dass das ja total toll sei und der Kommunikation dienlicher als das Rumsülzen im eigenen. Damals wie heute traue ich den Systemen aber nicht. Wer kauft wen, wer schaltet wen ab und wann. Was machen deine Daten dann noch? Eines meiner Lieblingsprogramme früher war Freehand. Aufgekauft und abgehängt, Posterous und Co gibt es noch. Aber für wen und warum?
Momentan zieht zweifellos Facebook alles an. Aber schon die Suche nach Information, die mal auf Facebook gelandet sind, komme ich keinen Schritt vorwärts. Und die Leute dort machen sich teilweise wirklich dicke Mühe, um etwas zu kommentieren oder etwas sinnvolles von sich zu geben. Sascha Lobo, dem ich sonst nichts abzugewinnen vermag, hat auf der letzten republica dazu aufgerufen, die Blogs zu verteidigen. „Macht Blogs!“ Blogs oder anderes, ist ja egal. Hauptsache, behaltet die Daten bei euch, so gut es geht und hofft auf einen gute Bandsicherung im Zweifel. Ich bin mir sicher, dass das die richtige Richtung ist, wenn man den Hauch von Unabhängigkeit behalten will.
In der „Kritischen Masse“ bin ich insgesamt damit etwas lax umgegangen. Eine einstmals ganz gut etablierte Plattform habe ich hier „verkommen“ lassen durch „Nichtkümmern“. Es wäre die ganze Zeit über freilich auch sonst etwas schwierig geworden, die Situation zu halten. Blättere ich durch meine ganzen alten Bloghinweise hindurch, so sind die Verluste zahlreich. Von René über den Postmeister bis zu Semmel, der aber zur EM sein Kopfhoch-Studio unter neuer Adresse wiedereröffnet hat.
Worauf wollte ich hinaus: Macht euer eigenes Ding! Lasst uns bei Facebook und Co spielen, aber sonst macht euer Ding. Klingt blöde, vor allem für die, die es machen und oberlehrerhaft für die, die es nicht machen. Aber lasst euch nicht von Kulturmanagern dieses social network zeug einreden.
Uns schon erwischt es wen
Wusste gar nicht, dass ich da Daten habe. Ist auch nur ein Foto. Aber so kann es gehen. Mit diesem ganzen Ovi-Nokia-Zeug ist es ja ähnlich. Stück für Stück demontiert.