25. November 2024 Alles muss raus!

Jetzt mit Politik drin: Urteilskraft 2.0

Ab und an muss ich mir es antun, durch die oberen 5.000 der Deutschen Blogosszene zu schwimmen. Das macht gerade an einem Tag besonderen Spaß, da die Netzeitung zu der These sich verstieg, die Deutsche Blogosphäre sei im Kern unpolitisch. Das ist absurd und trotzdem stimmt es.

Ein bisschen hat sich die obere Szene ja provozieren lassen. Aber zu mehr kam es dann auch nicht. In der Wissenswerkstatt schrieb man was und das führte zu vier Reaktionen (allesamt Trackbacks oder Pingbacks – macht nicht so den Unterschied). Davon einer von netzpolitik zum Thema. Kommentare dort bislang 9, vier davon Track- oder Pingbacks. Einer davon geht zu Steffen Büffels media ocean: Hier das Bild, zwei Trackbacks (einer zu netzpolitik.org zurück), kein Kommentar. Man könnte jetzt noch zu Robert Basics Basic Thinking übergehen, der das Ganze erstaunlich gelassen nimmt – was vielleicht auch nicht allermans Geschmack trifft.

Das Spiel geht noch weiter. Im Kern ist das eine recht interessante Selbstverschachtelung Verselbstschachtelung? von Information. Und selbstverständlich werden die jetzt auch von hier gepingt, freilich nur in einer Richtung derweil. Eine Form der Aspektisierung von Aspekten. Genau genommen bestätigt dieses In-Sich-Kreisen die These der Netzeitung dann am konkreten Fall-Beispiel. Aber der Irrtum ist ganz einfach der, dass man die Frage “Was ist politisches Bloggen” nicht beantwortet, weil man der Frage ausweicht. Angela Merkel oder Saddam Hussein sind ja nicht Politik, sie mach(t)en sie, wenn überhaupt. Politisches Bloggen dürfte aber sehr verkürzt nur auf den Nenner zu bringen sein, den sich der/die Autor(in/en) der Netzeitung dabei dachten. Dennoch gelten natürlich solche Themen für politischer als das andauernde und langsame Bohren von politischen Brettern.

Wäre nicht zum Beispiel die Kritik zahlreicher Gesetzgebungsverfahren ein Punkt, wo man sagen könnte, es gehe um Politik und diese äußere sich sehr wohl (ob bei Urheberrecht, Sozialgesetzbuch oder Gesundheitsreform). Manchmal ist all das sogar ausdrücklich politisches Verhalten und öffentlichkeitsstiftend. Politik ist allerdings weniger das, in das vielen da gerne laufen, das Diskutieren darüber, wie man politisch sich verhalten könne – oder eben dies nicht tue. Der mitrauschende Kommentar-Stream in gewissem Sinne ist der plätschernde Bach der digitalen Trostlosigkeit.

Kurz vor Spandau ist man da tief im Tal, würde ein Deutsches Volkslied einstimmen und dort ist das auch das Wasser so trüb. In dem Fischen immer größerer Fischer nach immer weniger Fisch. Der Schwarm zog unterdes längst weiter.

Ab und an muss ich mir es antun, durch die oberen 5.000 der Deutschen Blogosszene zu schwimmen. Das macht gerade an einem Tag besonderen Spaß, da die Netzeitung zu der These sich verstieg, die Deutsche Blogosphäre sei im Kern unpolitisch. Das ist absurd und trotzdem stimmt es.

Ein bisschen hat sich die obere Szene ja provozieren lassen. Aber zu mehr kam es dann auch nicht. In der Wissenswerkstatt schrieb man was und das führte zu vier Reaktionen (allesamt Trackbacks oder Pingbacks – macht nicht so den Unterschied). Davon einer von netzpolitik zum Thema. Kommentare dort bislang 9, vier davon Track- oder Pingbacks. Einer davon geht zu Steffen Büffels media ocean: Hier das Bild, zwei Trackbacks (einer zu netzpolitik.org zurück), kein Kommentar. Man könnte jetzt noch zu Robert Basics Basic Thinking übergehen, der das Ganze erstaunlich gelassen nimmt – was vielleicht auch nicht allermans Geschmack trifft.

Das Spiel geht noch weiter. Im Kern ist das eine recht interessante Selbstverschachtelung Verselbstschachtelung? von Information. Und selbstverständlich werden die jetzt auch von hier gepingt, freilich nur in einer Richtung derweil. Eine Form der Aspektisierung von Aspekten. Genau genommen bestätigt dieses In-Sich-Kreisen die These der Netzeitung dann am konkreten Fall-Beispiel. Aber der Irrtum ist ganz einfach der, dass man die Frage “Was ist politisches Bloggen” nicht beantwortet, weil man der Frage ausweicht. Angela Merkel oder Saddam Hussein sind ja nicht Politik, sie mach(t)en sie, wenn überhaupt. Politisches Bloggen dürfte aber sehr verkürzt nur auf den Nenner zu bringen sein, den sich der/die Autor(in/en) der Netzeitung dabei dachten. Dennoch gelten natürlich solche Themen für politischer als das andauernde und langsame Bohren von politischen Brettern.

Wäre nicht zum Beispiel die Kritik zahlreicher Gesetzgebungsverfahren ein Punkt, wo man sagen könnte, es gehe um Politik und diese äußere sich sehr wohl (ob bei Urheberrecht, Sozialgesetzbuch oder Gesundheitsreform). Manchmal ist all das sogar ausdrücklich politisches Verhalten und öffentlichkeitsstiftend. Politik ist allerdings weniger das, in das vielen da gerne laufen, das Diskutieren darüber, wie man politisch sich verhalten könne – oder eben dies nicht tue. Der mitrauschende Kommentar-Stream in gewissem Sinne ist der plätschernde Bach der digitalen Trostlosigkeit.

Kurz vor Spandau ist man da tief im Tal, würde ein Deutsches Volkslied einstimmen und dort ist das auch das Wasser so trüb. In dem Fischen immer größerer Fischer nach immer weniger Fisch. Der Schwarm zog unterdes längst weiter.

kritische masse newsletter

Wir senden keinen Spam! Erfahre mehr in unserer Datenschutzerklärung.