Man schaut nächtens hinunter wie in ein Grab. Welchen Eindruck soll das hinterlassen bei all jenen, die den Bundestag im Reichstagsgebäude besuchen.
Damals gab es eine hitzige Diskussion um dieses Kunstwerk, ein Fraktionszwang wurde aufgehoben, angeblich sei die Debatte eine auf höchstem Niveau gewesen.
Man schaut nächtens hinunter wie in ein Grab. Welchen Eindruck soll das hinterlassen bei all jenen, die den Bundestag im Reichstagsgebäude besuchen.
Damals gab es eine hitzige Diskussion um dieses Kunstwerk, ein Fraktionszwang wurde aufgehoben, angeblich sei die Debatte eine auf höchstem Niveau gewesen.
05.04.2000: Bundestagsdebatte und Abstimmung über das Projekt. Entscheidung für die Realisierung mit 260 zu 258 Stimmen bei 30 Enthaltungen.
Von der CDU lehnten nur zwei Abgeordnete den Gruppenantrag ab, dieses Kunstwerk nicht im Bundestag zu installieren: Renate Blank und
Dr. Rita Süssmuth. Bei der FDP waren es drei: Dr. Wolfgang Gerhardt, Ulrich Heinrich, Sabine Leutheusser-Schnarrenberger.
Nach wie vor geht es um das Schriftenpaar „Dem deutschen Volke“ versus oder plus „Der Bevölkerung“. Mit letzterem sollte eine Art Abrüstung einer Fixierung auf das „Deutsche“ beabsichtigt werden. Denn ganz simpel, Gesetze aus dem Deutschen Bundestag treffen auch zahlreiche Menschen, die nicht „dem deutschen Volk“ angehören. Die Bevölkerung sind also auch Zugewanderte und Asylsuchende.
Natürlich kann man sich Fragen, ob der symbolische Akt des Erdeeinbringens der Parlamentarier so ein toller Kniff ist. In der Tat schwer vorstellbar, dass Guido Westerwelle seine Heimat-Erde beibringen würde.
Vielleicht hat man aber auch den ironischen Unterton des Künstlers Hans Haacke nicht mitbedacht. Für den Besucher des Bundestages, gehört er im engeren Sinn zur Bevölkerung (vielleicht gar zum Deutschen Volke) und ist nicht Tourist, kann die Wirkung des Beetes wie ein Grab sein. Symbolisch vielleicht noch präziser damit und allegorisch treffend.