Anne-Sophie Mutter. Genau. Die hat den jetzt wohl nicht mehr ganz so renommierten Ernst-von-Siemens-Musikpreis erhalten, der den Ruf hat, der Nobelpreis der Musik zu sein.
“Musik ist ja nichts anderes, als die Welt zu verändern, die Welt zusammenzubringen. Musik als Weltreligion wäre sehr wahrscheinlich die Lösung aller interkulturellen Probleme. Ja, man kann mit Musik die Welt verändern.”
Das sagt sie in einem Beitrag des Bayerischen Rundfunks. Und damit erhält sie 200.000 Euro. Das sei ihr gegönnt, aber ob der Preis hier die Richtige trifft, daran mag man schon ein paar Zweifel haben. Beziehungsweise mag die Frage erlaubt sein, ob da nicht andere eher dran gewesen wären. Das meint jedenfalls auch Gerhard Rohde in der aktuellen Ausgabe der neuen musikzeitung.
Der Siemens-Musikpreis wird in erster Linie doch wohl nicht für grassierende Medienpräsenz verliehen – dann müsste ihn vielleicht Anna Netrebko erhalten, sondern für das Engagement in der Neuen Musik.
nmz 2008/02, Seite 1
Vielleicht wird sich das aber auch noch erweisen. Rohdes Favorit ist Michael Gielen. Ja, es muss die Frage tatsächlich gestattet sein, warum man diesen Mann nicht endlich an dieser Stelle würdigt. Er sei nicht durchsetzbar, meint Gerhard Rohde mit Bezug aus Stimmen aus dem Kreis der Kuratoriumsmitglieder. Nicht durchsetzbar!
Dann eben die Mutter. Die wird die Welt verändern. Und Musik zur Weltreligion erheben. Friedefreudeeierkuchen.
2006 hat Barenboim ihn
2006 hat Barenboim ihn gekriegt, 1977 Herbert von Karajan. Verglichen damit, ist Mutters Repertoire ja geradezu avantgardistisch… Immerhin hat sie Lutoslawksi und Rihm eingespielt.
Ich glaube, dass sich 2008 der Preis einmal mit der Preisträgerin schmücken möchte, anstatt die Preisträgerin zu schmücken. Wenn man sich die Liste der Preisträger ansieht, war Medienpräsenz schon oft ein wichtiges Kriterium bei der Preisträgerauswahl.
Harnoncourt (Preisträger 2002) ist ja auch nicht gerade für seinen Engagement für moderne Musik bekannt.
Die Einwände sind
Die Einwände sind berechtigt.
danke, Hufi, für deinen
danke, Hufi, für deinen heutigen Taktlos-Beitrag. – Der Jazzkneipenbesitzer iss ja wohl völlich jwd. “Kraucher kriegen entweder sowieso Lungenkrebs oder Lungenentzündung”, schwafelte er soeben. Nur gut, daß du das nicht live im Studio miterleben mußtest.
Dochdoch, ich war im Studio.
Dochdoch, ich war im Studio. Habe mich aber hinter dem Flügel versteckt. Schlimmer empfand ich seine Bewertung des Free Jazz. Sprach alles nicht so sehr für ihn. Eigenartiger Typ.