An Tomatensuppe niemals Pfeffer. Niemals! Eichen sollst du weichen, Buchen sollst du suchen. Bier auf Wein, das geht gut rein. Nach dem Essen, sollst du ruhen oder tausend Schritte tuen. Gebietet der Einfalt doch bitte Einhalt. Einer geht noch …
Der Wander schreibt übers Trinken:
Da die Deutschen in dem Rufe stehen, von jeher gute Trinker gewesen zu sein, so ist es natürlich, dass ihre Sprache auf diesem Felde auch sehr ausgebildet ist und einen grossen Reichthum an Bezeichnungen für Trinken besitzt, als: Bechern, bullen (pullen = aus der Bulle trinken), dutteln (tutteln, dudeln), füllen, seggen, (sich) sullen, suseln, güggeln (= gern und oft trinken), heben (gut heben können), klunkern, kümmeln (Kümmelbranntwein trinken), lecken (nur wenig trinken), luppen, lurken, lutschen, motzen, nippen, nollen, nudeln, nulken (nülken), nulpen, nünken, nutschen, pegeln, picheln, pichen, pitscheln, pulken (pülken), punschen, saufen (supen), saugen, schlabben, schlabbern, schlampen, schlickern, schluppen, schürfen, schlucken, schluttern, schnapsen, schöppeln, schüffeln, söpken (süpken), smuddern, smulzen, sobben oder sebben und supen, sulfern, supfen, surfen (sürfen), tüpseln, trinken, tschuggen, tüderlen (düderlen), tüncheln, tulken, ziehen, zechen. Diesen einfachen Ausdrücken schliessen sich eine Anzahl Bezeichnungen für Trinken an, die mit andern Wörtern verbunden unterscheidende Redensarten bilden, als: Getränke zu sich nehmen, ein Glas, ein Gläschen u.s.w., einen Schluck, einen Schnaps u.s.w. nehmen, einen Schluck, Trunk, Zug thun, gluglu oder gluckgluck machen; sehen, was die lieben Engelein machen (beim Trinken den Kopf rückwärts beugen und in die Höhe sehen), fleissig ins Glas gucken, dem Glase, Kruge u.s.w. gern auf den Boden sehen, gern Bescheid thun, eine Flasche ausstechen, einer Flasche nach der andern den Hals brechen, ein Glas nach dem andern hinunterstürzen, ein gutes Gefäll haben, sich antrinken, ansaufen, sich volltrinken, vollsaufen, saufen wie ein Loch, die Gurgel baden, schmieren, einen guten Stiefel vertragen, einen guten Pogel saufen, einen Henkelmann (eine Viertel Tonne) austrinken, dem Hagel das Bein absaufen (ausserordentlich trinken), eine durstige Leber haben, ein Bierigel sein (viel Bier trinken), immer auf der Bierbank, im Branntwein-, Wein-, Saufhause liegen. Dann für: sich betrinken und betrunken sein: Sich betrinken, besaufen, bezechen, berauschen, benebeln, bedutteln, besuseln, beguggeln, bekulen, beklunkern, bekümmeln, belecken (er hatte so lange geleckt und geleckt bis er sich beleckt hat), beluppen, belurken, belutschen, bemogen, benälen, benippen, benollen, benudeln, benulken, benulpen, bemünken, benüsseln, bepegeln, bepicheln, bepichen, bepulken, bepnuschen, beschickern, beschlickern, beschluppern, beschlürfen, beschlultern, beschmauchern, beschnapsen, beschnipsen, beschöppeln, beschöpken, besobbern, besurfen, belipseln, betischlern, betschuggen, betüderlen, betüncheln, betulken, betunteln, beweinen.1Sprichwörterlexikon: Trinken. Deutsches Sprichwörter-Lexikon, S. 48112 ff. (vgl. Wander-DSL Bd. 1, S. 1322)
Und dann gibt es Leute, die neidisch sind, weil die Inuit siebzigtausend Worte für Schnee haben.
Fussnoten:
- 1Sprichwörterlexikon: Trinken. Deutsches Sprichwörter-Lexikon, S. 48112 ff. (vgl. Wander-DSL Bd. 1, S. 1322)