7. Januar 2025 Alles muss raus!

Volksexpressionismus

Siggi Becker macht sich über die Blogzukunft (unter anderem) her.

Bloggen hat sich eingelevelt. In Deutschland, vielleicht weltweit, ist nicht mehr drin. Was auch immer drin gewesen wäre (siehe Utopie) wird jetzt nicht mehr sein Haupt recken. Ob politische Wirksamkeit oder subjektive Äusserung: Mehr wird nicht kommen. Die Integration in den Medienmix ist beendet. An den Rändern wird noch gemarketingt oder rebelliert werden, aber das Dreieck aus Macht – Aufmerksamkeit – Vermögen stabilisiert sich. Die Drift der kommunikativen Evolution der Noosphäre wird unpersönliche Stimmen hervorbringen, die dem Ego keinen Raum bieten. (Siggi Becker » In Zukunft)

Das finde ich bemerkenswert, ebenso wie die Einlassungen in dem Kommentar von “Matthias”.

Dabei werden Blogs vermutlich keine Massenmedien (mit hohen Zugriffszahlen wie die gute alte Zeitung), sondern eher Spezialisten in (unendlich vielen) Nischen sein. Aufmerksamkeit kommt dann aus der jeweiligen Nische (sei diese privat oder fachlich orientiert) und aus der Tagesaktualität, die bestimmte Themen für kurze Zeit nach oben spült. (Matthias » Kommentar 3)

Eine Vernischisierung des Lebens? Vielleicht werden Blogs tatsächlich noch etwas wie Volkssport. Schaut man sich die Nominierungen beim The-Bobs-Wettbewerb der Deutschen Welle einmal an, zum Beispiel für München, dann sieht man sehr schnell, wie extrem eigenartig die Welt der Blogs vielleicht doch geworden ist.

Diese Drift ist es, die egoischen Projekten wie Blogs Schmerzen der Verkennung auferlegen wird. Verbannt in die Enklaven der Mikroaufmerksamkeit und umwoben vom Lärm des Narzismuss. Ich – ich – ich. Der evolutionäre Vektor wird nur dort kanalisiert werden, wo der egoische Hunger neutralisiert wird. (Siggi Becker » In Zukunft)

Das ist eben der Expressionismus von unten, fast hundert Jahre nach dem Expressionismus von innen. Dem entspricht, nach altem Muster, der Wunsch nach Ausdruck, auch wenn er seine Vorhaltungen nicht mehr aus dem Innen sondern aus dem Außen holt. Das Außen ist das, was einem widerfährt. Seien es Angriffe vom Staat, seien es die Angriffe aus der Welt des Konsums. Beides ist so unpersönlich geworden, dass man es neu erschöpfen muss. Das kann sein Olivenöl oder König Ludwig Zwo Der war gewissermaßen royalistisch gesehen die Entsprechung zum Webhype: also “King ZwoNull”, es kann sein Hartz IV oder StudiVZ, es kann sein Vorratsdatenspeicherung oder Kulturindustrie.

Das ist alles nichts anderes als aufgeblähtes Produktplasma.

Siggi Becker macht sich über die Blogzukunft (unter anderem) her.

Bloggen hat sich eingelevelt. In Deutschland, vielleicht weltweit, ist nicht mehr drin. Was auch immer drin gewesen wäre (siehe Utopie) wird jetzt nicht mehr sein Haupt recken. Ob politische Wirksamkeit oder subjektive Äusserung: Mehr wird nicht kommen. Die Integration in den Medienmix ist beendet. An den Rändern wird noch gemarketingt oder rebelliert werden, aber das Dreieck aus Macht – Aufmerksamkeit – Vermögen stabilisiert sich. Die Drift der kommunikativen Evolution der Noosphäre wird unpersönliche Stimmen hervorbringen, die dem Ego keinen Raum bieten. (Siggi Becker » In Zukunft)

Das finde ich bemerkenswert, ebenso wie die Einlassungen in dem Kommentar von “Matthias”.

Dabei werden Blogs vermutlich keine Massenmedien (mit hohen Zugriffszahlen wie die gute alte Zeitung), sondern eher Spezialisten in (unendlich vielen) Nischen sein. Aufmerksamkeit kommt dann aus der jeweiligen Nische (sei diese privat oder fachlich orientiert) und aus der Tagesaktualität, die bestimmte Themen für kurze Zeit nach oben spült. (Matthias » Kommentar 3)

Eine Vernischisierung des Lebens? Vielleicht werden Blogs tatsächlich noch etwas wie Volkssport. Schaut man sich die Nominierungen beim The-Bobs-Wettbewerb der Deutschen Welle einmal an, zum Beispiel für München, dann sieht man sehr schnell, wie extrem eigenartig die Welt der Blogs vielleicht doch geworden ist.

Diese Drift ist es, die egoischen Projekten wie Blogs Schmerzen der Verkennung auferlegen wird. Verbannt in die Enklaven der Mikroaufmerksamkeit und umwoben vom Lärm des Narzismuss. Ich – ich – ich. Der evolutionäre Vektor wird nur dort kanalisiert werden, wo der egoische Hunger neutralisiert wird. (Siggi Becker » In Zukunft)

Das ist eben der Expressionismus von unten, fast hundert Jahre nach dem Expressionismus von innen. Dem entspricht, nach altem Muster, der Wunsch nach Ausdruck, auch wenn er seine Vorhaltungen nicht mehr aus dem Innen sondern aus dem Außen holt. Das Außen ist das, was einem widerfährt. Seien es Angriffe vom Staat, seien es die Angriffe aus der Welt des Konsums. Beides ist so unpersönlich geworden, dass man es neu erschöpfen muss. Das kann sein Olivenöl oder König Ludwig Zwo Der war gewissermaßen royalistisch gesehen die Entsprechung zum Webhype: also “King ZwoNull”, es kann sein Hartz IV oder StudiVZ, es kann sein Vorratsdatenspeicherung oder Kulturindustrie.

Das ist alles nichts anderes als aufgeblähtes Produktplasma.

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