Neues von der Wissenschaft:
Wie das bei anderen Spezies funktioniert, weiß ich nicht, aber bei Mäusen ging man auch davon aus, dass männliches Verhalten so fest verdrahtet ist, dass es nur in männlichen Gehirnen vorkommt. Das ist nicht der Fall. Die Schaltkreise, die männliches Verhalten bestimmen, existieren also auch im weiblichen Gehirn. [Deutschlandfunk – Forschung Aktuell – Wenn Weibchen Männchen machen]
Neues von der Wissenschaft:
Wie das bei anderen Spezies funktioniert, weiß ich nicht, aber bei Mäusen ging man auch davon aus, dass männliches Verhalten so fest verdrahtet ist, dass es nur in männlichen Gehirnen vorkommt. Das ist nicht der Fall. Die Schaltkreise, die männliches Verhalten bestimmen, existieren also auch im weiblichen Gehirn. [Deutschlandfunk – Forschung Aktuell – Wenn Weibchen Männchen machen]
Wahrscheinlich sind damit die rein organischen Schalter für Verhalten bedeutsamer, als man bisher dachte. Mindestens bei Mäusen. Aber vielleicht eben auch bei Menschen, nur dass hier alles noch viel komplizierter ist. Welche Entwicklung die Sinne des Menschen in den letzten Jahrhunderten durchgemacht haben, wie sie angesprochen und verändert wurden, wäre einmal interessant zu beobachten. Wahrnehmung – immerhin befasst sich ein ganzer Wissenschaftszweig nur damit – ist ja auch keine bloß biologische oder rein chemische Angelegenheit. Georg Simmel hatt in seiner Philosophie des Geldes darauf an entscheidender Position etwas ermittelt:
Die sprachlichen Ausdrucksmöglichkeiten haben sich, im Deutschen wie im Französischen, seit hundert Jahren außerordentlich bereichert und nuanciert; nicht nur die Sprache Goethes ist uns geschenkt, sondern es ist noch eine große Anzahl von Feinheiten, Abtönungen, Individualisierungen des Ausdrucks hinzugekommen. Dennoch, wenn man das Sprechen und Schreiben der Einzelnen betrachtet, so wird es als ganzes immer inkorrekter, würdeloser und trivialer. Und inhaltlich: der Gesichtskreis, aus dem die Konversation ihre Gegenstände schöpft, hat sich objektiv, durch die vorgeschrittene Theorie und Praxis, in derselben Zeit erheblich erweitert; und doch scheint es, als ob die Unterhaltung, die gesellschaftliche wie auch die intimere und briefliche, jetzt viel flacher, uninteressanter und weniger ernsthaft wäre als am Ende des 18. Jahrhunderts.
[Simmel: Philosophie des Geldes. DB Sonderband: 100 Werke der Philosophie, S. 44091 (vgl. Simmel-Phil., S. 505) http://www.digitale-bibliothek.de/habenmuss_philosophie.htm ]
Damit will ich die Diskussion ja nicht verflachen, zumal, wie es im Beitrag des Deutschlandfunks hieß, noch unbekannt ist, wie dieser Schalter umgelegt wird, so dass “weibliches” Verhalten (bei Mäusen) überhaupt möglich wird. Aber Mäuse und Geld – das geht schon.