22. November 2024 Alles muss raus!

[Rez] PUNKT: Crime Scenes

PUNKT: Crime Scenes „Punkt“ sind Jan Bang und Erik Honoré, verstärkt durch Sidsel Endresen, David Sylvian, Nils Petter Molvær, Arve Henriksen, Audun Kleive, Eivind Aarset und Origami Ios. „Punkt“ produziert mit allen Mitteln der elektronischen Daten- und Musikverarbeitung. Herausgekommen ist dabei eine Art abgesägte Clubbing-Moderne: Punkt! Musik, die sich an durchaus gängigen Stilmitteln der so zu nennenden Popelektronik anlehnt, diese gleichwohl durchmischt mit einer rhythmischen Anspruchsleistung, wie sie sich im besten Jazz orten lässt.

PUNKT: Crime Scenes „Punkt“ sind Jan Bang und Erik Honoré, verstärkt durch Sidsel Endresen, David Sylvian, Nils Petter Molvær, Arve Henriksen, Audun Kleive, Eivind Aarset und Origami Ios. „Punkt“ produziert mit allen Mitteln der elektronischen Daten- und Musikverarbeitung. Herausgekommen ist dabei eine Art abgesägte Clubbing-Moderne: Punkt! Musik, die sich an durchaus gängigen Stilmitteln der so zu nennenden Popelektronik anlehnt, diese gleichwohl durchmischt mit einer rhythmischen Anspruchsleistung, wie sie sich im besten Jazz orten lässt. Zwischen sound-convenience (Klangannehmlichkeit) und structural disobedience (strukturellem Ungehorsam) findet die Musik ihren eigenen Ort, der gleichwohl nicht auf einer Karte beschreibbar wäre. „Crime Scenes“ als „Crime Scenes“ also auch in musikalischer Hinsicht. Der Tatort realisiert sich als akustische Relation. Als Bild schwebt da eine Fahrt durch nächtliche Kanäle vor, an deren Rändern Dinge geschehen, in deren Prozess sich nicht eingreifen lässt – man wird unruhig und ist gelähmt. Und schon kommt das nächste Stück. Kaltheiß, Gänsefell, scharfsüß. Doch in all der der Electronica-Sample und Re-Sample-Formhaftigkeit, entgeht man nicht einer gewissen Attitüde. In der Eigendistanzierung durch die Klangselbstbezüglichkeit, verliert man das Verhältnis von Eigenem und Fremdem. Es entsteht eine Form verdrahteten Naturalismus‘. Der musikalische Überschuss wird ironieresistent. Dann zappeln nur die zerrissenen Wort- und Tonströme im Gefängnis ihrer totalen Beherrschung und wirken sehr müde. [Jazzzeitung 3/2007)

 

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2 Kommentare

  1. In der Eigendistanzierung

    In der Eigendistanzierung durch die Klangselbstbezüglichkeit, verliert man das Verhältnis von Eigenem und Fremdem.

    Also, mit dem verrückten Musikwissenschaftler lieg ich ziemlich gut. Hufi, wenn das die Skandinavier lesen…
    Gibt es da Hörschnipsel von? Die Skandinavier machen in vielen Musikecken gute Sachen.

  2. Musik gibts unter dem Link
    Musik gibts unter dem Link Website was wohl MySpace ist und ich nie kapiert habe.

    Ich muss zur Entschuldigung des Satzes oben sagen, dass die Kritik musste gelängt werden. Content follows Gestaltung. Man darf doch wenigstens froh sein darüber, dass ich nur Worte aus der deutschen Sprache entlehnt habe. “In der Egoflexion durch die akustische Autoreprogradie verliert man die komparatistische Dosis aus Auto- und Heteronomen.” Oder so ähnlich. Quatsch bleibt das so oder so. Na nicht ganz aber doch zur Hälfte des unverständlichen Teiles.

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