31. Januar 2025 Alles muss raus!

Tragende Säulen

Heute gerade etwas additiv. Tragend. Staatstragend. Wirtschaftsertragend. Dies ist süß:

Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel hat am Dienstagabend den Weltvorstand der internationalen Organisation der Musikindustrie IFPI (International Federation of the Phonographic Industry) und den Sänger Udo Jürgens zu einem Gespräch empfangen. Zentrales Thema des Treffens waren die veränderten Rahmenbedingungen der Musikindustrie als eine der tragenden Säulen der Kreativwirtschaft.

Man weiß gar nicht, ob die Relativierung “eine der” eine positive Entwicklung der Phonobranche darstellt oder einfach bloß ein Satzfehler. Auf jeden Fall weiß man jetzt, dass Udo Jürgens noch lebt.

Eine andere tragende Säule ist der VUT.

Ein Vertrag für alle Independents
Warum der Merlin/Snocap Vertrag eine Revolution des Musikgeschäfts darstellt

Erstmals haben die Independents einen Vertrag mit einer digitalen Vertriebsplattform abschliessen können, der von allen unabhängigen Musiklabeln weltweit genutzt werden kann.

Dies ist der erste kollektive Vertrag, der unter der Leitung der internationalen Lizenzagentur für Independent Repertoire MERLIN abgeschlossen wurde. Ab dem heutigen Tage haben mit den UK und USA Independents auch die über 2.500 deutschen Label und ihre Aggregatoren die Möglichkeit, den Vertrag zu nutzen. Unabhängig von (Repertoire-) Größe und Sitz können sie nun ihre Musik ohne weitere Verhandlungen über Snocap auf der populären Web 2.0 Plattform Myspace anbieten.

Mir ist leider ja nicht klar, was da jetzt das grundlegend Revolutionäre ist. Vielleicht kann man mir einfach etwas Nachhilfe geben. Das liegt daran, dass ich auch MySpace nicht verstanden habe.

Über Merlin, siehe hier. Snocap da, und zu MyStore schreibt der VUT:

Snocap hat gemeinsam mit MySpace den Mystore Shop entwickelt über den Label ihr Repertoire selbstständig auf dem MySpace Music Service einstellen, verkaufen und den Preis für Singles und Alben individuell festlegen können. Momentan kann das eingestellte Repertoire nur in den USA gekauft werden, aber schon bald soll es möglich sein, Musik auf jeder beliebigen Internetseite zu verkaufen: in Blogs genauso wie auf den Homepages von Zeitungen, Fernsehsendern oder sogar privaten Fanpages.

Das klingt ganz interessant, auch für Leute, die bisher eher aus finanziellen denn aus theoretischen Gründen auf eine “kommerzielle” Verwertung ihrer Musik verzichtet haben. Vielleicht auch nicht.

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7 Kommentare

  1. Udo Jürgens, der
    Udo Jürgens, der Bundeskanzler der Kreativwirtschaft.
    Ich fass’ es nicht. Hufi, lass’ uns auswandern. Auf die Salmonellen oder wie die heißen. Mir platzt bald der Kopp. Das dauert nich mehr lang.

  2. Ehrlich gesagt hätte ich
    Ehrlich gesagt hätte ich mir von der VUT eher auch eine weitergehende Zusammenarbeit mit dem deutschen Anbieter Potato gewünscht, die mittlerweile auch ihr Shopsystem gehörig verbessert und Web 2.0ig anbieten. Naja…

    Zum Rest bleibt eigentlich nichts weiter zu sagen, als dass die alten Herren endlich mal aussterben dürfen.

  3. Irgendwann muss mir noch mal
    Irgendwann muss mir noch mal wer das erklären, was web2.0 ist und warum das ist.

    Auf den Salmonellen, lieber redunzl, habe ich zu viel Reflux. Und vor allem: Gibt es (wächst) da auch Kopfsalat?

  4. Ich vermute fast, niemand
    Ich vermute fast, niemand kann web2.0 erklären. Für mich ist es in erster Linie die Technik, die so Sachen wie diese Miniplayer mit Kauffunktion ermöglichen, welche man dann auf beliebigen Webseiten einbauen kann.

  5. Also ein typischer Fall von
    Also ein typischer Fall von Countent. Motor der vernetzenden Netze der Technik ist dann also regelmäßig eine mögliche und intendierte Umwertung der Technik zu Belangen eine sofortigen oder späteren Vermünzung?

  6. Eher nicht Countent, sondern
    Eher nicht Countent, sondern Mehrwert. Denn die eigentlichen Inhalte (was aber bei Musik nunmal die Musik ist) sollen nicht zu kurz kommen. Ich denke da lassen sich die schreibende und die musizierende Zunft schwer miteinander vergleichen. Ich selbst schreib ja um Musik herum.

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