Nach der Arbeit ist irgendwie auch vor der Arbeit. Und manchmal ist, was eigenartig, nicht einmal bequem. Beim Löschen von hunderten alter Digitalkamera-Daten sind mir einige erschienen, die nicht unbedingt so richtig dolle sind, die aber eine Situation oder einen Ort reflektieren, den man durchaus aus dem Gedächtnis gestrichen hatte. Interessiert auch keinen. War auch nicht so wichtig.
Was will der Dichter damit sagen. Gute Frage. „Kommunikation ist die Erzeugung schönen Scheins, mit dem das Individuum sich vor anderen und damit vor sich selbst verbirgt,“ lese ich bei Luhmann, der in diesem Zusammenhang auf Baltasar Gracián verweist. Nun habe ich wirklich viel übrig für den schönen Schein — ja bin sogar ein echter Fan davon. Allerdings muss ich zu- und mitansehen, dass dieser schöne Schein, der schließlich mal Kunst war, immer weniger das ist sondern (s)ein [bloßer] Ersatz. Er verliert dabei die Schönheit. Übrig bleibt die unschöne nackte Wahrheit. Und damit die Unwahrheit. Nicht weniger!
Was mir noch einfällt: Drastische Zahlungserinnerung von einer Schweizer Firma, bei der angeblich ein geschäftunfähiges Kind was angeklickt haben soll. Polizei angerufen! Das gibt Strafanzeige wegen Betrugsversuchs. Alte Arschgeigen, die es immer wieder probieren. Und ich möchte nicht wissen, wie viele Kinder allein auf Grund der Versendung solcher Schwachsinnsrechnungen fett einen über die Rübe bekommen von ihren verkommenen Eltern. Möchte ich gar nicht wissen, lieber. Den in der Schweiz ansässigen Dumpfbacken werde ich aber wirklich versuchen, das Handwerk zu legen oder es legen zu lassen. Ich fürchte nur, für so etwas gibt es unter Umständen nicht einmal einen Straftatsbestand.