Ich höre immer nur „Geld“ – „Geld“ – „Geld“ — nur was „Geld“ bringt, lohnt sich. Ich könnte heulen. Der Bauch tut es schon.
Es ist ein Fehler, zu denken, dass eine (vernünftige?) Korrelation zwischen Arbeit und Erwerb besteht. Überhaupt ist es ein Fehler, (gesellschaftliche?) Arbeit in Korrelation zum Verdienst zu sehen. Aber es durchdringt viele Menschen bis zum Kollaps.
Denn wenn diejenigen, die die Hauptzeit ihres wachen Lebens mit „Unfrei-Übungen“ verbringen — und das sind nahezu alle Lohnarbeiter — und am Abend nur noch für „frei“ ins Haus gelieferte Amüsierprodukte Kraft haben; oder wenn diejenigen, die sogar von der Chance, unfrei zu arbeiten, ausgeschlossen sind — also die Arbeitslosen — wenn die keine Proletarierer sind, dann weiß ich nicht mehr, was das Wort überhaupt noch anzeigen soll.
Schrieb Günther Anders im zweien Band der „Antiquiertheit des Menschen“. Aber heute muss man sich anscheinend schon dafür zur Rechenschaft ziehen lassen, dass man überhaupt einer Arbeit nachgeht, wenn sie denn auch noch mit einem gewissen Vergnügen verbunden ist. Nein, Arbeit muss — protestantisch oder nicht — einen blockieren. Sie muss dem Nützlichen und Praktischen alleine dienen. Arbeit muss unfrei machen. Nur dann ist es gute, ehrliche, wirkliche — wengleich auch das-selbst-vernichtende — Arbeit. Solche Selbsterhaltung durch Unfreiheit, scheint mir aber kein Ziel eines andauernden Lebens zu sein.
Man erntet nur Unverständnis, wenn man nicht in erster Linie an Selbsterhaltung denkt. Lieber also schlecht gelebt aber dafür mit Mitteln, als anders? Und am besten, die andern sind immer Schuld?
Der Versuch von Selbstverwirklichung schon selbst gilt als elitäres (Pseudo-)Privileg, welches gekonnt die Realität zu parieren scheint. Man soll sich ja nur nichts gönnen, schon gar nicht erst, wenn man es nicht kann. So soll man es auch nicht dürfen. Ich bin froh darüber, dass es immer Menschen gegeben hat, die darauf gepfiffen haben.
Das will gar nicht verkennen, wie viel und häufig Menschen in Lagen kommen, die scheinbar oder offensichtlich mit solchem Spaße nichts anfangen können. Und so etwas kann jeden alle Zeit treffen, in eine Lage zu kommen, in der man weder noch vorne noch nach hinten weiß. Aber ist das ein Grund, jemanden anderen, dem es anders geht, der einem aber näher ist, dies vorzuwerfen. Kann man es jemandem vorwerfen, wenn er statt mehr Geld zu verdienen dies eben nicht tut, um Zeit zu haben für Dinge, mit denen man wenig oder kein Geld verdient?
Kann man. Aber Du oder ich?
Natürlich ist es ein ungeheures Privileg, nachts um eins Reger-Sonaten für Solo-Violine zu hören. Natürlich ist es ein Privileg, nach um eins Einträge in ein sinnloses „Blog“ zu machen. Natürlich ist es Quatsch, Kommentare zu kommentieren. Natürlich ist es ein Privileg, herumzusalbadern. Natürlich ist es genauso Quatsch, Freunde zu haben — weil die ja auch nicht Geld-Wert sind. Jedenfalls nicht deshalb. Natürlich ist es besser, dieses vorzuwerfen, eben weil jenes. Am Besten, es ginge allen schlechter, damit es allen besser schlechter ginge. Die Gleichheit wird immer nach unten gefordert, wenn man sie nach „oben“ fordert. Natürlich nicht nach ganz „oben“ sondern in der Nähe „oben“ oder nach „unten“ (je nachdem), denn „ganz oben“ ist zu weit.
Ein ehernes Gesetz der Selbstzerstörung in modernen Zeiten vieles Leids — ein Mitstrudel. Da Ausbrechen, aber wie? Mit leckerem finnischen Nationalgetränk? Oder mit Bläh und Blah. Die Zeiten verzerren die Züge. Natürlich auch die eigenen. Besser, man gibt es nicht zu.
Ich höre immer nur „Geld“ – „Geld“ – „Geld“ — nur was „Geld“ bringt, lohnt sich. Ich könnte heulen. Der Bauch tut es schon.
Es ist ein Fehler, zu denken, dass eine (vernünftige?) Korrelation zwischen Arbeit und Erwerb besteht. Überhaupt ist es ein Fehler, (gesellschaftliche?) Arbeit in Korrelation zum Verdienst zu sehen. Aber es durchdringt viele Menschen bis zum Kollaps.
Denn wenn diejenigen, die die Hauptzeit ihres wachen Lebens mit „Unfrei-Übungen“ verbringen — und das sind nahezu alle Lohnarbeiter — und am Abend nur noch für „frei“ ins Haus gelieferte Amüsierprodukte Kraft haben; oder wenn diejenigen, die sogar von der Chance, unfrei zu arbeiten, ausgeschlossen sind — also die Arbeitslosen — wenn die keine Proletarierer sind, dann weiß ich nicht mehr, was das Wort überhaupt noch anzeigen soll.
Schrieb Günther Anders im zweien Band der „Antiquiertheit des Menschen“. Aber heute muss man sich anscheinend schon dafür zur Rechenschaft ziehen lassen, dass man überhaupt einer Arbeit nachgeht, wenn sie denn auch noch mit einem gewissen Vergnügen verbunden ist. Nein, Arbeit muss — protestantisch oder nicht — einen blockieren. Sie muss dem Nützlichen und Praktischen alleine dienen. Arbeit muss unfrei machen. Nur dann ist es gute, ehrliche, wirkliche — wengleich auch das-selbst-vernichtende — Arbeit. Solche Selbsterhaltung durch Unfreiheit, scheint mir aber kein Ziel eines andauernden Lebens zu sein.
Man erntet nur Unverständnis, wenn man nicht in erster Linie an Selbsterhaltung denkt. Lieber also schlecht gelebt aber dafür mit Mitteln, als anders? Und am besten, die andern sind immer Schuld?
Der Versuch von Selbstverwirklichung schon selbst gilt als elitäres (Pseudo-)Privileg, welches gekonnt die Realität zu parieren scheint. Man soll sich ja nur nichts gönnen, schon gar nicht erst, wenn man es nicht kann. So soll man es auch nicht dürfen. Ich bin froh darüber, dass es immer Menschen gegeben hat, die darauf gepfiffen haben.
Das will gar nicht verkennen, wie viel und häufig Menschen in Lagen kommen, die scheinbar oder offensichtlich mit solchem Spaße nichts anfangen können. Und so etwas kann jeden alle Zeit treffen, in eine Lage zu kommen, in der man weder noch vorne noch nach hinten weiß. Aber ist das ein Grund, jemanden anderen, dem es anders geht, der einem aber näher ist, dies vorzuwerfen. Kann man es jemandem vorwerfen, wenn er statt mehr Geld zu verdienen dies eben nicht tut, um Zeit zu haben für Dinge, mit denen man wenig oder kein Geld verdient?
Kann man. Aber Du oder ich?
Natürlich ist es ein ungeheures Privileg, nachts um eins Reger-Sonaten für Solo-Violine zu hören. Natürlich ist es ein Privileg, nach um eins Einträge in ein sinnloses „Blog“ zu machen. Natürlich ist es Quatsch, Kommentare zu kommentieren. Natürlich ist es ein Privileg, herumzusalbadern. Natürlich ist es genauso Quatsch, Freunde zu haben — weil die ja auch nicht Geld-Wert sind. Jedenfalls nicht deshalb. Natürlich ist es besser, dieses vorzuwerfen, eben weil jenes. Am Besten, es ginge allen schlechter, damit es allen besser schlechter ginge. Die Gleichheit wird immer nach unten gefordert, wenn man sie nach „oben“ fordert. Natürlich nicht nach ganz „oben“ sondern in der Nähe „oben“ oder nach „unten“ (je nachdem), denn „ganz oben“ ist zu weit.
Ein ehernes Gesetz der Selbstzerstörung in modernen Zeiten vieles Leids — ein Mitstrudel. Da Ausbrechen, aber wie? Mit leckerem finnischen Nationalgetränk? Oder mit Bläh und Blah. Die Zeiten verzerren die Züge. Natürlich auch die eigenen. Besser, man gibt es nicht zu.
Ja!
Selbstverwirklichung.
Ja!
Selbstverwirklichung. Wir leben im Zeitalter der Selbstverwirklichung, sie ist sehr modern.
„Hauptsache ist doch: MIR geht es gut. Alles andere ist Nebensache.“, las ich neulich als Kommentar in einem Blog.
Selbstverwirklichung. Unsere Gesellschaft krank daran, denn leider geschieht sie zu 90% auf Kosten anderer.
Aber das macht nichts. Wenn jeder an sich denkt, dann ist ja bekanntlich an alle gedacht. Wer nicht egozentrisch genug ist, der hat halt Pech gehabt. Der muss dann eben noch lernen, modern zu sein.
Dann also
Dann also Selbstentwirklichung? Da bleibt es doch bei dieser Kotzen-Nutzen-Rechnung. So oder so. Juliette und Justine leben das gleiche Verhängnis. Und der andere kann doch immer auch der „andere“ sein. Am besten, man deprofiliert sich? Masselos?