Man kann seinen Monitor mit einigen Mitteln kalibrieren. Dazu nimmt man wohl am besten ein System, welches einen Sensor hat, der die Farben prüft. Rot ist dann Rot, Grün Grün, Blau Blau und Grau Grau. Was das Kalibrieren nicht bringt, ist, ob das was auf dem Bildschirm an Bildern sich zeigt, ein gutes Bild ist. Es ist nur ein technisches Mittel, ein quantitatives Mittel, kein qualitatives.
Das weiß jeder, der dieses Mittel nutzt, oder er sollte es wissen. Das Kalibrierungssystem macht keine Inhalte. Wenn man sich auf die Situation der Gesellschaft bezieht kann man die Politik, so wie sie heute betrieben wird auf diese Funktion reduziert sehen. Nur dass es hier nicht um Monitore oder andere Ausgabegeräte geht sondern um lebendige Subjekte. Schon an der Kalibrierung hapert es, aber alle Arbeit bezieht sich nur auf die technische Abwicklung und Optimierung des Zustandes — natürlich sind dahinter auch Inhalte verborgen, aber sie scheinen immer mehr zweitrangig. Verwaltung geht vor Idee. Warum etwas so oder so organisiert werden soll, was überhaupt organisert werden soll, das bleibt meistens eine Leerstelle.
Es fehlt in der Regel der erste Schritt, der danach fragt, wie soll denn überhapt Gesellschaft aussehen. Statt dessen: Wie kann sie funktionieren. Wie ist zu verwalten, was nicht funktioniert? Ein Großteil der Gesetze, die in der Regel das Ergebnis von Politik sind, kümmern sich nur um die andauernde Kalibrierung der Gesellschaft. Aber nicht als einer Gesellschaft von menschlichen Subjekten sondern als einer von technischen Problemen. Von Fallbeispielen, von Gegen-Ständen.
Das ist falsch und führt zu den bekannten Schwierigkeiten, die solange dauerhaft sind, wie dieses Denken vorherrscht. Der Status quo wird fortgeschrieben.
Eigentlich ist das ein alter Käse. „Familiären Defiziten und emotionaler Unterernährung ist nicht durch staatliche Subventionen und sozialarbeiterische oder therapeutische Reperaturversuche beizukommen“, schrieben 1993 Götz Eisenberg und Reimer Gronemeyer in „Jugend und Gewalt“. „Dennoch herrscht heute die Tendenz vor, alles in Funktionen zu zerlegen, als prinzipiell lösbares soziales Problem zu formulieren und für jedes Defizit einen Experten auszubilden, der es mit den ausgefuchstesn Methoden seiner Disziplin beheben soll.“
Viele Dinge funktionieren so einfach nicht. „Solche Bereiche, in denen eine andere Logik als die der ‘gefühllosen Barzahlung’ gelten muß, sind zum Beispiel: familiäre Beziehungen, Krankenpflege, Kinderaufzucht und Hilfstätigkeiten. Zuneingung, Zärtlichkeit, Sympathie und Einfühlung lassen sich nicht monetarisieren und in bezahlte Dienstleistungen verwandeln“, heißt es da weiter.
Schon daher müssen Gesundheitsreform, Schulbildung, Altenpflege scheitern, wie es es Pepa kurz dargestellt hat. Gesellschaft, das ist nicht in erster Linie eine Haushaltsdebatte im Bundestag, nicht das Aufbürsten von Kunst und Kulltur kraft Verband und Rat. All diese Kalibrierungsversuche bleiben was sie sind. Technokratische Lösungen, wo es viel tiefer innen kriselt. Sie sind Hilfsmittel, die hinzukommen. Sie sind nicht die Zwecke. Die ganze rechte Musikszene wächst und wächst. Musikmachen ist nicht gut an sich. Und man muss schon ziemlich kurz- und engstirnig sein, wenn man meint, wie es eine Yamaha-Werbung tut, dass durch Musik die Bemalung von Schulgebäuden eingedämmt werden würde. Nicht Musik macht Menschen gut, Menschen machen Menschen gut. Und auch das nur, wenn sie dazu in der Lage sind, wenn sie selbst nicht Gegenstände einer rein technischen Rationalität sind. Wenn man aer Menschen um ihre Menschwerdung bringt, dann kann man alles vergessen und so viel Geld und Gesetze einsetzen wie man will. Das wird nichts zum Guten wenden.
Man kann seinen Monitor mit einigen Mitteln kalibrieren. Dazu nimmt man wohl am besten ein System, welches einen Sensor hat, der die Farben prüft. Rot ist dann Rot, Grün Grün, Blau Blau und Grau Grau. Was das Kalibrieren nicht bringt, ist, ob das was auf dem Bildschirm an Bildern sich zeigt, ein gutes Bild ist. Es ist nur ein technisches Mittel, ein quantitatives Mittel, kein qualitatives.
Das weiß jeder, der dieses Mittel nutzt, oder er sollte es wissen. Das Kalibrierungssystem macht keine Inhalte. Wenn man sich auf die Situation der Gesellschaft bezieht kann man die Politik, so wie sie heute betrieben wird auf diese Funktion reduziert sehen. Nur dass es hier nicht um Monitore oder andere Ausgabegeräte geht sondern um lebendige Subjekte. Schon an der Kalibrierung hapert es, aber alle Arbeit bezieht sich nur auf die technische Abwicklung und Optimierung des Zustandes — natürlich sind dahinter auch Inhalte verborgen, aber sie scheinen immer mehr zweitrangig. Verwaltung geht vor Idee. Warum etwas so oder so organisiert werden soll, was überhaupt organisert werden soll, das bleibt meistens eine Leerstelle.
Es fehlt in der Regel der erste Schritt, der danach fragt, wie soll denn überhapt Gesellschaft aussehen. Statt dessen: Wie kann sie funktionieren. Wie ist zu verwalten, was nicht funktioniert? Ein Großteil der Gesetze, die in der Regel das Ergebnis von Politik sind, kümmern sich nur um die andauernde Kalibrierung der Gesellschaft. Aber nicht als einer Gesellschaft von menschlichen Subjekten sondern als einer von technischen Problemen. Von Fallbeispielen, von Gegen-Ständen.
Das ist falsch und führt zu den bekannten Schwierigkeiten, die solange dauerhaft sind, wie dieses Denken vorherrscht. Der Status quo wird fortgeschrieben.
Eigentlich ist das ein alter Käse. „Familiären Defiziten und emotionaler Unterernährung ist nicht durch staatliche Subventionen und sozialarbeiterische oder therapeutische Reperaturversuche beizukommen“, schrieben 1993 Götz Eisenberg und Reimer Gronemeyer in „Jugend und Gewalt“. „Dennoch herrscht heute die Tendenz vor, alles in Funktionen zu zerlegen, als prinzipiell lösbares soziales Problem zu formulieren und für jedes Defizit einen Experten auszubilden, der es mit den ausgefuchstesn Methoden seiner Disziplin beheben soll.“
Viele Dinge funktionieren so einfach nicht. „Solche Bereiche, in denen eine andere Logik als die der ‘gefühllosen Barzahlung’ gelten muß, sind zum Beispiel: familiäre Beziehungen, Krankenpflege, Kinderaufzucht und Hilfstätigkeiten. Zuneingung, Zärtlichkeit, Sympathie und Einfühlung lassen sich nicht monetarisieren und in bezahlte Dienstleistungen verwandeln“, heißt es da weiter.
Schon daher müssen Gesundheitsreform, Schulbildung, Altenpflege scheitern, wie es es Pepa kurz dargestellt hat. Gesellschaft, das ist nicht in erster Linie eine Haushaltsdebatte im Bundestag, nicht das Aufbürsten von Kunst und Kulltur kraft Verband und Rat. All diese Kalibrierungsversuche bleiben was sie sind. Technokratische Lösungen, wo es viel tiefer innen kriselt. Sie sind Hilfsmittel, die hinzukommen. Sie sind nicht die Zwecke. Die ganze rechte Musikszene wächst und wächst. Musikmachen ist nicht gut an sich. Und man muss schon ziemlich kurz- und engstirnig sein, wenn man meint, wie es eine Yamaha-Werbung tut, dass durch Musik die Bemalung von Schulgebäuden eingedämmt werden würde. Nicht Musik macht Menschen gut, Menschen machen Menschen gut. Und auch das nur, wenn sie dazu in der Lage sind, wenn sie selbst nicht Gegenstände einer rein technischen Rationalität sind. Wenn man aer Menschen um ihre Menschwerdung bringt, dann kann man alles vergessen und so viel Geld und Gesetze einsetzen wie man will. Das wird nichts zum Guten wenden.
Ich wollte heute eigentlich
Ich wollte heute eigentlich einen Text zur ‘Lage der Nation’ oder so was schreiben. Das will und muss ich nun nicht mehr. Wäre im Gegensatz zu deinem Beitrag eh nur Dummschwatz geworden.
1A.
1A.