22. November 2024 Alles muss raus!

Beratungs-Heinis

Heute erst wieder richtig klar geworden. Das alte Gezeter um den Matt von Matt und Matt über die „Du-bist-Scheiße“-Aktion mit der FischerAppelt-„Analyse“ über Blogs, auf die die Kaltmamsell hinwies – aber vielleicht mit anderer Absicht. (Ich verlinke das alles mal nicht, weil zu bekloppt.) Also, was ich da sagen möchte, mit allem Nachdruck: Früher hätte man sie alle ignoriert, diese Beratungs- und Communications-Designer oder so what on. Dass die überhaupt respektabel erwähnt werden, dass sie überhaupt sich zu derlei Phänomen zu äußern sich wagen; gut, das ist jedermanns Recht, soll auch so sein. Aber bitte, was kommt denn dabei raus? Was an Erkenntnisgewinn steckt da drin? Da drin etwa:

Auch wenn 99% der Blogs immer noch das Ergebnis egozentrischer Selbstreflektierer sind und die Qualität in Stil und Inhalt der von Teenager-Tagebüchern entspricht: das restliche eine Prozent sind gut vernetzte Anlaufstellen für die Meinungsbildung in Deutschland.

Da muss man doch bei jedem Baustein dieses Satzes das kalte Grausen bekommen. „Anlaufstellen für die Meinungsbildung“ — „egozentrische Selbstreflektierer“ — „Qualität in Stil und Inhalt entspricht Teenager-Tagebücher“ …
Es tut mir wirklich weh, boah ey. 99,996 Prozent des Internets sind übrigens Käse — da stünden nach diesen Berechnungen die Blogs noch gut da!!! Aber dass ein Prozent der Blogs „Anlaufstellen der Meinungsbildung“ sind (oder wären), heissa, da hüpft mir das Gemächt in der Hose bei diesen Worten. Anlaufstellen für solche Beobachtungsfuzzis wie von fischerAPPELT wohl. Denen eine ordentlich gepackte Bibliothek ebenso fehlt wie das Hirn dazu, Texte zu verstehen, wie? A(lpha)-Blogger eben, braucht es. So wie es A(lpha)-Führer braucht, die meinungsbildend waren und sind — mit Fußtritten mindestens letztere und die ersten mit Sprach- und Ordnungskompetenz. Erwachsene eben.

Ich könnte damit ja fast leben, aber bitte wo sind die anderen Anlaufstellen für die Meinungsbildung, das wüsste ich doch schon gerne. Etwa die BILD-ZEitunG, oder der SpIeGEl? „BILD dir deine Meinung — TechnologyWITCHcraft“; austauschbar.

Und was spricht im übrigen gegen Selbstreflektion? Ich hatte noch gelernt, dass Selbstreflektion eine tolle Sache ist und geübt werden darf. Ich schätze: Ist aus der Mode wie alle Reflektion. Braucht man nicht, stört, man hat ja Marken-Blogs. „Ich lese ja nur Lyssa“ oder so; oder „An meine Hirnreste lasse ich nur Wirres“.
Es ist einfach nicht zum Aushalten mit dem ganzen Zeug.

Heute erst wieder richtig klar geworden. Das alte Gezeter um den Matt von Matt und Matt über die „Du-bist-Scheiße“-Aktion mit der FischerAppelt-„Analyse“ über Blogs, auf die die Kaltmamsell hinwies – aber vielleicht mit anderer Absicht. (Ich verlinke das alles mal nicht, weil zu bekloppt.) Also, was ich da sagen möchte, mit allem Nachdruck: Früher hätte man sie alle ignoriert, diese Beratungs- und Communications-Designer oder so what on. Dass die überhaupt respektabel erwähnt werden, dass sie überhaupt sich zu derlei Phänomen zu äußern sich wagen; gut, das ist jedermanns Recht, soll auch so sein. Aber bitte, was kommt denn dabei raus? Was an Erkenntnisgewinn steckt da drin? Da drin etwa:

Auch wenn 99% der Blogs immer noch das Ergebnis egozentrischer Selbstreflektierer sind und die Qualität in Stil und Inhalt der von Teenager-Tagebüchern entspricht: das restliche eine Prozent sind gut vernetzte Anlaufstellen für die Meinungsbildung in Deutschland.

Da muss man doch bei jedem Baustein dieses Satzes das kalte Grausen bekommen. „Anlaufstellen für die Meinungsbildung“ — „egozentrische Selbstreflektierer“ — „Qualität in Stil und Inhalt entspricht Teenager-Tagebücher“ …
Es tut mir wirklich weh, boah ey. 99,996 Prozent des Internets sind übrigens Käse — da stünden nach diesen Berechnungen die Blogs noch gut da!!! Aber dass ein Prozent der Blogs „Anlaufstellen der Meinungsbildung“ sind (oder wären), heissa, da hüpft mir das Gemächt in der Hose bei diesen Worten. Anlaufstellen für solche Beobachtungsfuzzis wie von fischerAPPELT wohl. Denen eine ordentlich gepackte Bibliothek ebenso fehlt wie das Hirn dazu, Texte zu verstehen, wie? A(lpha)-Blogger eben, braucht es. So wie es A(lpha)-Führer braucht, die meinungsbildend waren und sind — mit Fußtritten mindestens letztere und die ersten mit Sprach- und Ordnungskompetenz. Erwachsene eben.

Ich könnte damit ja fast leben, aber bitte wo sind die anderen Anlaufstellen für die Meinungsbildung, das wüsste ich doch schon gerne. Etwa die BILD-ZEitunG, oder der SpIeGEl? „BILD dir deine Meinung — TechnologyWITCHcraft“; austauschbar.

Und was spricht im übrigen gegen Selbstreflektion? Ich hatte noch gelernt, dass Selbstreflektion eine tolle Sache ist und geübt werden darf. Ich schätze: Ist aus der Mode wie alle Reflektion. Braucht man nicht, stört, man hat ja Marken-Blogs. „Ich lese ja nur Lyssa“ oder so; oder „An meine Hirnreste lasse ich nur Wirres“.
Es ist einfach nicht zum Aushalten mit dem ganzen Zeug.

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7 Kommentare

  1. Der „egozentrische

    Der „egozentrische Selbstreflektierer“ an sich denkt doch darüber nach was er warum und wie tut – das ist doch dumpf-altes Apo-Gedöns, wir brauchen heute Vernetzung, Anlaufstellen, Medienkompetenz und so. Ich wohn am Rhein und weiß echt recht gut was eine Anlaufstelle ist. ‚Vernetzung’, das gab’s früher schon mal und war der ganz große Hype. Inhalte kommen da automatisch also „Fraktal“ irgendwie weil doch die Summe mehr ist und so weiter hastdunichtgesehn. Wir Selbstreflektierer können da gar nicht schnell genug hinterherdenken wie da eine Meinung gebildet wird: Gut, vernetzt und deutsch eben. Hussa und Hossianah!

    Sind es denn die „Marken-Blogs“ oder jene, die um die goldenen Marken-Kälber unablässig kreisen und begierig nach Kommentaren dürsten? Einziges KulTUrbLoG, weise uns den Weg ;-)!

  2. Ich fange mal an mit Weisen

    Ich fange mal an mit Weisen (kommt ja von Weisheit wie man weiß). Semmel, steh auf! ** Und Bruce Hufleitner legte seine Hand auf das Kopfhochstudio, sprach: „Heile, heile, heile“ und es begab sich zu der Zeit, dass ein jeder ein Semmel brauchte. Amen.

  3. Reflektion wird nicht mehr

    Reflektion wird nicht mehr gebraucht? Aber, aber, es wird doch fast soviel Zeit vorm Spiegel wie vor der Glotze verbracht.

  4. Es kommt heut eben mehr

    Es kommt heut eben mehr drauf an, wie sich Worte sprechen lassen, als was drin steckt. Da nimmt man gut sprechbare Worte (z.B. BLOG)und spricht. Fertig.

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