Die Stadt Bonn hat ein ulkiges Logo im Internet und vielleicht sogar in wirklich. Das sieht so ganz nach mißlungenem MetaDesign aus, so wie das WDR-Logo und dieses ganze ARD-Logeln sowieso.
Bonn Die Stadt
Wenn man das so sieht, kann man verstehen, dass der Bundestag nach Berlin umgezogen ist. Hier ist es ja nicht unbedingt besser. Aber man hätte doch das schizophrene Glück zwischen Stadt und Hauptstadt (der Deutschen Demokratischen Rebbublik) schwanken zu dürfen.
Warum ich das überhaupt erwähne, nun, heute ist mir klar geworden, dass ich das Bloggen nicht mehr verstehe. Da gibt es so viele Namen, die da bloggen und ich kann mir nicht mehr merken, ist die das mit dem Kind, aber arbeitslos oder die Lehrerin, die verlassen wurde oder keine von beiden sondern die, die ein juristischer Single oder doch dann eher der, der eine die vorgibt zu sein. Die haben ulkige Namen, manchmal mit Herr oder Frau vornedran dann Vorname, Nachname, Kosename oder Phantasiename. Erinnert mich an damals, als man nicht wusste, ob das da ein Mädl oder ein Bub ist von wegen der Haare und dem Pferdeschwanz.
Und dann, wenn man sich selbst äußern will, war das jetzt jemand, dem man mal auf die Füße treten durfte oder ist das so ein Empfindlicher (mit und ohne Ironieverständnis). Vielleicht ist es einfach so, dass ich zu alt geworden bin für diese Welt um mir auch das noch zu merken.
Warum ich da jetzt drauf komme: War heute auf so einer Elternversammlung, wo da so Eltern sitzen von anderen Kindern. Und die Eltern sind alle so mein Alter, nur jünger eben. Und irgendwie ein Großteil davon ziemlich lehrerverschmust und ohne Aneckungspotential. Die glauben tatsächlich, was man denen sagt, wenn es denn ein Lehrer sagt. Wenn der sagt, „Ey Mann, ich habe echt viel zu tun so: da eine Konferenz und da ein paar Bücher verwalten und dann die ganzen Anordnungen von oben und so. Sorry, da müssen halt dann Unterrichtsstunden mal ausfallen. Ey, und da finden die Kinder doch sowieso Klasse. Ey und die Ferien sind ja nicht dazu da, dass man da schulische Dinge vorbereitet.“ — „Jaja, Sie armer Lehrer, aber Sie sind so gut. Unser Sohn ist ja so begeistert von Sie.“ — „Schön, dass man das auch mal zu hören bekommt. Ey. Das tut wirklich unheimlich gut.“ Und so schleimen die sich da was zurecht. Und keiner ist Schuld an dieser Schulmisere, weil die alle nicht da sind, die da Schuld dran sind. Es sind nämlich grundsätzlich immer andere dran Schuld. Und, die, wenn man fragt sagen, es seien dann wieder andere Schuld.
Das kann ich euch wohl sagen: Und deshalb habe ich heute richtig schön Zoff gemacht, so andeutungsweise wenigstens und mit Hinweis darauf, dass ich einem Lehrerelternhaus in der 7. Generation entstamme und drei meiner vier Geschiwster so richtig fett als Lehrer unterwegs sind: In Bayern, NRW und Niedersachsen.
Aber hier, in der alten Demostadt Berlin, hausbesetzungslangweilig die Sache. Und diese Schule vielleicht gerade noch so eine bessere der Schlechten.
Wieso ich drauf komme? Ich muss üben für ein kommendes Pampflet. Da, wo Hufi 17 verschiedene Dinge auf den Nennen bringen muss, die, obwohl sie weit entfernt von einenander scheinen, aufs Tiefste zusammenhängen. So wie Logo, Schule und Bloggernamen. Das alles nämlich sind Zeichen des fortschreitenden Unheils. 1929 lag die NSDAP (Hitler-Partei) in Berlin noch erst nur bei 5,8 Prozent.
Zufällig war ich gestern
Zufällig war ich gestern auch auf einem Elternabend. Als unser älterer Sohn noch kleiner war, dauerten die Elternabende lange und es wurde aufgeregt diskutiert. Inzwischen ist Ruhe eingekehrt. Zuerst wurden die Eltern der gesamten Klassenstufe in der Aula versammelt, weil sie eine Elternvertretung wählen sollten. Minutenlang herrschten knisternde Stille, atemlose Stille, absolute Stille und dann fröhliche Stille, als sich doch wieder zwei Elternteile bereitfanden. Nach der Akklamation durften wir uns in die Tutorengruppen „vereinzeln“.
An „unserer“ Schule gibt es zwar auch manchmal Unterrichtsausfall, Umstrukturierungen und kleinere Ungereimtheiten, aber da man von anderen Schulen viel Schlimmeres hört, wurde nichts davon angesprochen. Außerdem war die allgemeine Hoffnung zu spüren, dass die Kinder (eigentlich sind es ja keine mehr) in der 11. und 12. Klasse nun genügend motiviert in den Kampf um die Punkte für das Abitur ziehen werden …
Ich hoffe, das macht Euch Hoffnung: je älter die Kinder werden, desto ruhiger werden die Elternabende 😉
Im Oktober werde ich mal in Bonn nachsehen, ob das Logo wirklich zur Stadt passt und welche Logos es dort noch gibt. Bisher habe ich in Bonn viele schöne Ecken gefunden, aber es war teilweise auch ein wenig (zu) nationales Pathos vorhanden.
PS: Heute hätten KPD und
PS: Heute hätten KPD und SPD in Berlin zusammen immer noch knapp 50%, nur dass sie nun SPD, SED/PDS-Linkspartei und WASG heißen …
Wasg, die SED stand zur
Wasg, die SED stand zur Wahl? Iss nich wahr, oder?
Na ja: für mich war sie
Na ja: für mich war sie noch erkennbar 😉
Klar, gibt es da noch
Klar, gibt es da noch welche; wahrscheinlich so viele oder weniger wie in den anderen Ost-Parteien wie CDU und SPD (also personaltechnisch gesehen, mental, wer weiß – war unsere Kanzlerin nicht sogar FDJ?).
Und politisch, das hat Berlins Regierungsbeteiligung gezeigt, ist die weiter von der SED entfernt als die GRÜNEN. Aber das wird man in Deutschland wohl nicht mehr lernen. 16 Jahre Wiedervereinigung sind selbst für solche Lernprozessse wohl zu wenig.
Das Gesellschafts-PISA sozusagen: Eine Katastrophe.
Du siehst das als
Du siehst das als westdeutscher Intellektueller mit einem wohltuenden Abstand, aber ich kann und will nicht vergessen, was „SED“ /auch/ bedeutet hat. Natürlich war die PDS Koalitionspartner in Berlin und hat im parlamentarischen System dort gut mitgespielt.
Was aber die Relativierung der Verbrechen in der DDR-Zeit (Mauer, MfS …) betrifft, sind weite Teile der PDS noch sehr SED-befangen. Vertreter der PDS unterstützen die „alten Kameraden“ aus MfS, Grenztruppen & Co. bei der Schönfärbung der DDR-Vergangenheit. Das meinte ich mit meiner Bemerkung.
Das kann ich nachvollziehen.
Das kann ich nachvollziehen. Das ist mir auch bekannt und das ist auch sehr von Übel. Das ist auch der Schatten, den ich über der PDS sehe. Ich fand es sehr schlecht, dass die PDS damals keinen wirklichen Strich zwischen sich und der SED gezogen hat. Da gibt es gar kein Vertun.
Aber, als Zonenrandgebietsbewohner mit Verwandten in der Zone, möchte ich mich doch nicht in die Schublade westdeutscher Intellektueller schieben lassen, der, weil nicht betroffen, da irgendwas verklären will. Vielleicht mache ich es trotzdem – und auch das wäre nicht hinzunehmen.
Was ich aber gar nicht leiden kann, ist, wenn von welchen Seiten und aus welchen Ecken auch immer, eine politische Haltung diffamiert wird, pars pro toto, ohne auf programmatische aktuelle Inhalte zu schauen. Die CDU von heute oder die SPD oder die GRÜNEN notiere ich auch nicht an den Programmen, die sie einmal hatten. Sonst würde ich sicher „grün“ wählen. Die Akronyme bleiben gleich, auch wenn sich unter der Haube längst anderes tut. Die PDS schleppt leider noch viel Altes und Vor-Altes mit.
Aber ich möchte doch sehr davor warnen, zu übersehen, dass dies in vielen anderen anders wäre (oder jemals anders war).
Zu fragen wäre hier (also für Berlin): was hat die PDS denn konkret gebracht, verhindert etc. pp. Oder die CDU? Oder die SPD? Und da wäre es mir, als Wähler wohlgemerkt und nicht als Mitglied, wichtig, was passiert. Wenn da dann ein paar halbwegs totgestellte Dummköpfe mit von der Partie sind (als Parteimitglieder), dann wäre das zwar blöde (und ich würde so einer Partei, also allen nie beitreten), aber für die politische und gesellschaftliche Entwicklung wäre das doch Nebensache.
Mir ist nicht bekannt, dass Kohl aus der CDU geworfen worden ist oder Filbinger oder Kiesinger oder oder oder, obwohl auch die wahrlich einiges an der Backe haben, was sich in einer Demokratie nicht gehört.