Der Programmaussschuss des NDR ist sehr klug und weise. Er weiß was geht!
Der Programmausschuss weist die von der Initiative „Das ganze Werk“ erhobene Forderung nach Abspielen ganzer musikalischer Werke als „Weg in die Sackgasse“ zurück. Ein öffentlich-rechtlicher Radiosender ist kein Konzertsaal und keine bloße Abspielstation für CDs. Es geht nicht darum, die Wünsche einzelner Hörer/Innen zu erfüllen, sondern ein Programm für alle Kulturinteressierten im Norden zu gestalten. Der Programmausschuss begrüßt und unterstützt die vom NDR und der Redaktion eingeschlagene Richtung zur Reform von NDR Kultur ausdrücklich, die durch eine ausgewogene Mischung von Information, Unterhaltung und Musik gekennzeichnet ist. (Quelle)
„Ein Programm für alle Kulturinteressierten?“ Das ist gelungen, man kann es anders nicht sagen. Für alle „Kulturinteressierten“? Oder besser, die man dafür hält? Oder wie man sie gerne hätte?
Ihm, dem Programmausschuss, gilt das „Abspielen ganzer musikalischer Werke als ‘Weg in die Sackgasse’“. Ganze Werke sind eine Sackgasse? Das hätten mal die Komponisten wissen sollen. Die hätten sich viel Zeit sparen können und Arbeit auch. Die wussten aber auch nicht, dass der NDR darunter bloßes „Ab-Spielen“ versteht. Warum komponieren Komponisten eigentlich überhaupt Sackgassen, nur Sackgassen, genauer.
Ja: „Ein öffentlich-rechtlicher Radiosender ist kein Konzertsaal und keine bloße Abspielstation für CDs.“ Und was macht NDR Kultur? Es ist die Abspielstation für CD-Häppchen — und für Jingles und für Eigenwerbung und zur Einmessung für Umfragen. Gut gemacht, NDR. Deine Sackgasse heißt Selbstreferenz.
Lieber Porgrammausschuss, lest ihr eigentlich, was ihr da verfasst. Dass ihr danach handelt, wenn auch anders, ist bekannt. Soll das also öffentlich-rechtlich heißen? Oder besser doch öffentlich-ignorant?