Jetzt müsste mir nur noch ein Text dazu einfallen. Aber ich könnte auch ein paar Takte herumlallen. Schnickschnack, Schabernack.
Wenn einem der Schädel wegen Internet und Monitorgeglotze schier abzurauchen droht. Man wird da ganz faserig, hat das Gefühl von Trunkenheit ohne zu trinken. In der Küche vergammelt das Essen stante pede. Nicht einmal mehr Zeit für eine Zubereitung, kein Hunger. Hunger nach anderem als Hunger.
Die Luft wirkt wie sauer, die Augen brennen, sind müde vom ganzen Gefummle.
Da fällt einem nichts Gescheites mehr ein. Die Schrift wird immer kleiner, immer unleserlicher. Da fehlt etwas.
Ich schaue da durch die Gedichte Stefan Georges. „Traurige Tänze“ sind da im Jahr der Seele. Es ist schon erstaunlich, dass Komponisten wie Webern sich haargenau die feinsten heraussuchten.
Entflieht auf leichten Kähnen.
Entflieht auf leichten kähnen
Berauschten sonnenwelten
Dass immer mildre tränen
Euch eure flucht entgelten.
Seht diesen taumel blonder
Lichtblauer traumgewalten
Und trunkner wonnen sonder
Verzückung sich entfalten.
Dass nicht der süsse schauer
In neues leid euch hülle
Es sei die stille trauer
Die diesen frühling fülle.
Das ward unvergleichlich schön in Chortöne gesetzt von Anton Webern.
…weniger Exhibitionismus
…weniger Exhibitionismus (wohl eine Art Blogger-Vogelgrippe), weniger Gejammer (da bin ich nahezu merkelianisch) auf der einen Seite, auf der anderen ein eigner Blick, der nicht nabelgerichtet sondern horizontfreudig schweift und erst musikalisch wird, wenns nicht mehr weh tut (sonst kommt ja immer irgendein Doktor)
rät semidialektisch:
Ihr Geissler
Ich kenne diese digitale
Ich kenne diese digitale Depression auch. Ich habe gestern zwei Stunden gefummelt, bis ich eine Transformation XML–XSLT.FO–PDF dort hatte, wo sie hinsollte. Und draußen schien die Sonne. Da hatte ich wieder mal diese fünf Prozent Inspiration und der Rest war Transpiration …
Lauf doch mal eine Runde durch die Stadt. Höre eine gute CD. Und (meine Erfahrung): freue dich ganz bewusst auf das selbst geschnitzte Mittagessen 🙂