Leider stapeln sich die CDs aus dem Hause Hazelwood bei mir. Gehört habe ich sie alle, aber es fehlte an Motivation zur Besprechung. Nun, die Ohren zu und Nase auf, das Hirn brummt, da ist Zeit für Hazelwood und andere.
Die beiden letzten Platten sind bei mir ja etwas schlecht weggekommen. Das hat einigen nicht gefallen. Moonglow von 2004 hielt ich für im wesentlichen misslungen. Heat versprach mehr Hitze als drinnen war. Aber MardiGras.bb von 2005 sind wieder da, wo sie sein sollten: im Saft mit wieder mehr scheppernden Arrangements, die Stimme kommt wieder direkt auf Band. Sie hat wieder die Wärme und Schrägheit, die sie von sich aus früher immer gehabt hatte. Delta-Musik irgendwie. Die Wegnahme der technischen Nachbearbeitungen durch Effektkisten kommt der Musik sehr zugute. Jetzt ist es wirklich heiß in der Musik und zugleich locker –atmosphärischer, krokodiliger. Mardi Gras.bb sind auf dem Rückzug dahin, wo sie ihre Meriten hatten. Das lässt man sich auch die Girlie-Background-Vocals gefallen.
Im beiligenden Infofolder sprechen die Vermarkter von Reduktionismus. Okay, das ist ein wenig übertrieben, es sind eben nicht mehr die großen aufgeladenen Arangements, sondern im Prinzip nur Stimme/Baß, Gitarre und Schlagzeug übrig geblieben. Garage! Die Werber sagen: „Die intonierte Eskapade für den toleranten Stoiker in Three-Minor.“ Soviel Mut muss belohnt werden.
Mein Lieblingsstück ist „Berlin Girl“ — das kommt mir im Gitarrenriff aber sehr bekannt vor 🙂