Auf dem Wege meiner Keith-Jarrett-Recherchen fand ich folgendes Phänomen. Seine Solokonzert-Aufnahmen, mindestens seine Live-Aufnahmen, sind allesamt nicht in den USA entstanden. Bremen, Lausanne, Köln, Osaka, Tokio, Wien, Mailand, Paris, Wien, München Gibt es dafür einen plausiblen Grund? Und kann mir den jemand nennen, oder eine Idee, eine Vermutung, alles wäre mir recht.
Frage zu Jarrett
5 Kommentare
Die Kommentare sind geschlossen.

Der Huflaikhan
Der DTKV hat in vorbildlicher Weise darum gekämpft, dass derzeitige duale System (fest / frei) an den Musikschulen zu erhalten.…
Ich kenne die französische Seite nicht. Davon unabhängig finde ich es aber fatal, wenn der ÖRR hier als Deutschlandradio weite…
Kleine Anmerkung: Ich kenne die Hintergründe nicht, aber auch der französische Sender TV5monde hat sich aus dem Vodafone Kabelnetz zurückgezogen…
Aber leider nicht von mir, sondern, wenn ich es richtig erinnere, von Reinhard Schulz.
"Aufmupf" ist ein wunderbares wort...
Ich vermute mal blind
Ich vermute mal blind …
Vermutung/These Nr. 1
Vielleicht eine Folge von „der Prophet, der nichts gilt im eignen Vaterland“? … da spielt es sich dann befreiter im Ausland auf und wird auch mehr bejubelt?
Vermutung/These Nr. 2
Kann auch was psychologisch-künstlerisches sein, z.B. das die Akustik außerhalb der USA einfach besser ist oder die jeweilige Akkustik in den entsprechenden Hallen die jeweils optimalste für das besagte Konzert war?
Hier ist ja alles erlaubt.
Hier ist ja alles erlaubt. Beide Ideen finde ich interessant.
Zur ersten These: Da würde heißen, dass der Prophet im Quartett aber doch was gilt. Denn in den 70er Jahren hat er mit dem amerikanischen Quartet einige Aufnahmen gemacht, allerdings auch selten live. Das stimmt. Auf jeden Fall spielte er dort öffentlich im Quartett.
These 2: Das könnte sein. Und ich möchte ja meine Vermutung auch zur Diskussion stellen.
Es könnte dann auch sein, dass passend zur These 1, der Markt für Solo-Klavier nicht in dem Maße vorhanden ist wie anderswo. Es ist, glaube ich, schon mehrfach festgestellt worden, dass amerikanische Jazzmusiker häufig in Europa mehr gewürdigt werden als „zuhause“. Viele zog es beispielsweise nach Schweden (wie Albert Ayler) oder nach Frankreich, wo diese Musiker dann sich einerseits ausprobierten und gleichzeitig viel stärker als Person anerkannt werden. Das ist bei Solomusikern dann möglicherweise noch eminenter. Jarrett spielte die Sachen ja nicht in Clubs sondern in Konzertsälen und Hallen.
stanley kubrick z.b. hat
stanley kubrick z.b. hat sehr früh die usa verlassen und nie wieder betreten. offensichtlich ist usamerika dem genius nicht förderlich, da es dorten ja mehr um die kommerzielle verwertung geistigen eigentums geht und nicht um das geistige an sich.
das mit der kommerziellen
das mit der kommerziellen Verwertung stimmt schon: in den USA ist Jarrett schon „Subkultur“ und in Europa füllt er allemal grössere Hallen …
Amerikanische Jazzmusik im Mainstream ist nur Big Band Musik. Europa differneziert hier mehr aus. So: genug Schablonen bedient 😉
Danke, ja. Das alles scheint
Danke, ja. Das alles scheint mir plausibel. (Weitere Meinungen?)