Auch das ist von Kierkegaard schön herausgearbeitet. Wenn, so sagt er, man das sagt, was man meint, dann ist man an sie gebunden; zwar frei, aber doch so, dass man zu ihr stehen gezwungen ist. Positiv frei, nennt er das. Aber man ist eben gebunden.
Auch hinsichtlich meiner selbst bin ich gebunden, und kann mich nicht jeden Augenblick, den ich will, von dem Gesagten losmachen. Wo dagegen die Aussage nicht meiner Meinung entspricht, oder das Gegenteil meiner Meinung darstellt, bin ich frei in Beziehung auf andere und auf mich selbst.
Das stimmt. Nichts war früher schöner und ist es jetzt noch, eine andere Meinung als die eigene zu vertreten mit einer Radikalität und Gewissheit, die man bei der eigenen Meinung weniger hat — wenn man nicht ganz verblödet ist.