31. Januar 2025 Alles muss raus!

taktlos #85: Komponisten

Sind sie Klempner oder Künstler, was machen sie überhaupt, welchen Sinn hat das eigentlich. Darüber gibt taktlos in der 85. Ausgabe durchaus ein paar Antworten. Die gute Pepa hat gestern dankenswerterweise darauf hingewiesen. Zu Gast waren Manfred Trojahn (siehe Foddo), Georg Hajdu und Jörn Arnecke, der jüngste im Bunde.

Manfred Trojahn

Na, nee, das ist nicht zum Nasenrümpfen. Im Gegenteil, Trojahn bezeichnete das Studium der Komposition als Weg zum freien Fall. Man wird nicht wissen, was daraus wird. Der Arbeitsmarkt jedenfalls wird nicht auf einen mit offenen Armen warten. Ich selbst habe auch einen kleinen Beitrag verfasst, der dieses mal gar nicht so lustig werden wollte, nur etwas merkwürdig — auch zum Anhören als RealAudio.
Musik: Klarenz Barlow: Im Januar am Nil

Zitator: Komponisten sind schöpferisch tätige Musiker, die Musikstücke verschiedenster Art produzieren, indem sie diese aus einzelnen Tönen zusammensetzen – daher auch Tonsetzer genannt – und in Notenmanuskripten festhalten.

Autor: So fasst es die Datenbank für Ausbildungs- und Tätigkeitsbeschreibungen der Agentur für Arbeit zusammen. Folgt man ihrer Statistik, gibt es in Deutschland etwa 21.000 sozialversicherungspflichtig beschäftigte Komponisten, die mit ihrer Arbeit Geld verdienen und vermutlich weitere 20.000 Komponisten, die so zum Spaß Musik machen. Deutschland ist damit ein echtes Komponistenland. Auf 2.000 Bürger dieses Landes kommt demnach etwa ein Komponist. Wenn es so viele Komponisten gibt, dann muss man wohl konstatieren, dass es sich beim Komponieren um eine gesellschaftlich anerkannte und lohnende Tätigkeit handelt.

Zitator: Die Werke großer Komponisten prägen entscheidend unser kulturelles Selbstverständnis. Bedeutende Kompositionen sind immer Ergebnis eines Ringens des Komponisten mit dem Material und dem eigenen Ausdruckswillen.

Autor: Wenn also ihr Sohn oder ihre Tochter einmal sagen sollte, er oder sie habe den Berufswunsch „Komponist“, dann ist das kein Grund für Traurigkeit sondern zur Freude. Ein guter Komponist ist ein guter Diener der Gesellschaft.

Musik: Beethoven, Sinfonie Nr. 2, erster Satz, Anfang

Sprecher: Gleichwohl sind auf der anderen Seite die Zahlen für Komponisten der sogenannten E-Musik bedrückend. Der Komponistenreport für Österreich sagt beispielsweise aus, dass nur ganze vier Prozent aller Komponisten zu einhundert Prozent vom Komponieren leben können. Nur zwei bis drei Komponisten in Österreich kommen auf Tantiemeneinnahmen im Monat von etwa 600 Euro. Insofern kann man durchaus sagen, Komponist im Bereich der E-Musik zu sein, ist alles andere denn lohnend. Die Konkurrenz ist groß, die Einkünfte sind ungewiss. Die Arbeitslosenquote von Komponisten allerdings liegt mit circa 10 Prozent im allgemeinen Durchschnitt und ist seit einigen Jahren leicht rückläufig. Außerdem gilt unvermindert der Ratschlag der Bundesagentur für Arbeit:

Zitator: Nicht jeder Komponist muss ein musikalisches Genie sein. Neben der so genannten ernsten Musik bietet die Unterhaltungsmusik kompositorische Möglichkeiten. Ein neues Betätigungsfeld ist die elektronische Komposition. Großen Raum nimmt mittlerweile auch die Medienmusik ein.

Musik: Was anderes
Die drei Gäste waren ganz prima wie auch der Moderator. Georg Hajdu kannte ich bisher kaum, er war aber überaus sympathisch. Auch interessant aber ist, wie wenig man sich untereinander (unter Komponisten) kannte. Plötzlich tun sich dann Interessenüberschneidungen auf. Und auch das ist das schöne von taktlos, es verknüpfen sich Leute, die sonst nicht so einfach zueinanderkämen. Ein weiteres interessantes Phänomen: Dass die Generationen irgendwie doch anders ticken; und zwar nicht unerheblich. Ob es sich um das Verhältnis zwischen Lehrer und Schüler oder um das Verständnis von Oper dreht. Ein schöner Abend. Dankbar fällt man ins Bett.

Bett im Hotel Regent

Sind sie Klempner oder Künstler, was machen sie überhaupt, welchen Sinn hat das eigentlich. Darüber gibt taktlos in der 85. Ausgabe durchaus ein paar Antworten. Die gute Pepa hat gestern dankenswerterweise darauf hingewiesen. Zu Gast waren Manfred Trojahn (siehe Foddo), Georg Hajdu und Jörn Arnecke, der jüngste im Bunde.

Manfred Trojahn

Na, nee, das ist nicht zum Nasenrümpfen. Im Gegenteil, Trojahn bezeichnete das Studium der Komposition als Weg zum freien Fall. Man wird nicht wissen, was daraus wird. Der Arbeitsmarkt jedenfalls wird nicht auf einen mit offenen Armen warten. Ich selbst habe auch einen kleinen Beitrag verfasst, der dieses mal gar nicht so lustig werden wollte, nur etwas merkwürdig — auch zum Anhören als RealAudio.
Musik: Klarenz Barlow: Im Januar am Nil

Zitator: Komponisten sind schöpferisch tätige Musiker, die Musikstücke verschiedenster Art produzieren, indem sie diese aus einzelnen Tönen zusammensetzen – daher auch Tonsetzer genannt – und in Notenmanuskripten festhalten.

Autor: So fasst es die Datenbank für Ausbildungs- und Tätigkeitsbeschreibungen der Agentur für Arbeit zusammen. Folgt man ihrer Statistik, gibt es in Deutschland etwa 21.000 sozialversicherungspflichtig beschäftigte Komponisten, die mit ihrer Arbeit Geld verdienen und vermutlich weitere 20.000 Komponisten, die so zum Spaß Musik machen. Deutschland ist damit ein echtes Komponistenland. Auf 2.000 Bürger dieses Landes kommt demnach etwa ein Komponist. Wenn es so viele Komponisten gibt, dann muss man wohl konstatieren, dass es sich beim Komponieren um eine gesellschaftlich anerkannte und lohnende Tätigkeit handelt.

Zitator: Die Werke großer Komponisten prägen entscheidend unser kulturelles Selbstverständnis. Bedeutende Kompositionen sind immer Ergebnis eines Ringens des Komponisten mit dem Material und dem eigenen Ausdruckswillen.

Autor: Wenn also ihr Sohn oder ihre Tochter einmal sagen sollte, er oder sie habe den Berufswunsch „Komponist“, dann ist das kein Grund für Traurigkeit sondern zur Freude. Ein guter Komponist ist ein guter Diener der Gesellschaft.

Musik: Beethoven, Sinfonie Nr. 2, erster Satz, Anfang

Sprecher: Gleichwohl sind auf der anderen Seite die Zahlen für Komponisten der sogenannten E-Musik bedrückend. Der Komponistenreport für Österreich sagt beispielsweise aus, dass nur ganze vier Prozent aller Komponisten zu einhundert Prozent vom Komponieren leben können. Nur zwei bis drei Komponisten in Österreich kommen auf Tantiemeneinnahmen im Monat von etwa 600 Euro. Insofern kann man durchaus sagen, Komponist im Bereich der E-Musik zu sein, ist alles andere denn lohnend. Die Konkurrenz ist groß, die Einkünfte sind ungewiss. Die Arbeitslosenquote von Komponisten allerdings liegt mit circa 10 Prozent im allgemeinen Durchschnitt und ist seit einigen Jahren leicht rückläufig. Außerdem gilt unvermindert der Ratschlag der Bundesagentur für Arbeit:

Zitator: Nicht jeder Komponist muss ein musikalisches Genie sein. Neben der so genannten ernsten Musik bietet die Unterhaltungsmusik kompositorische Möglichkeiten. Ein neues Betätigungsfeld ist die elektronische Komposition. Großen Raum nimmt mittlerweile auch die Medienmusik ein.

Musik: Was anderes
Die drei Gäste waren ganz prima wie auch der Moderator. Georg Hajdu kannte ich bisher kaum, er war aber überaus sympathisch. Auch interessant aber ist, wie wenig man sich untereinander (unter Komponisten) kannte. Plötzlich tun sich dann Interessenüberschneidungen auf. Und auch das ist das schöne von taktlos, es verknüpfen sich Leute, die sonst nicht so einfach zueinanderkämen. Ein weiteres interessantes Phänomen: Dass die Generationen irgendwie doch anders ticken; und zwar nicht unerheblich. Ob es sich um das Verhältnis zwischen Lehrer und Schüler oder um das Verständnis von Oper dreht. Ein schöner Abend. Dankbar fällt man ins Bett.

Bett im Hotel Regent

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