Ein Junkie erklärt nichts. Nein, das tut er nicht. Aber er mag um Rücksicht bitten dafür, dass er gerne in alten Büchern herumliest und sich immer wieder aufs neue angeregt fühlt. Durch Typographie, durch Gestaltung, durch Texte, durch die Zeit selbst. Denn auch die Vergangenheit kann ein (vielleicht auch heilsamer) Spiegel sein.
So entdeckt, ein namenloses Bekenntnis zum Kitsch in „Europa 1925“, einem Buch von dem Tucholsky sagte, dem Setzer müssten die Ausrufungszeichen wohl ausgegangen sein und der das Werk „unlesbar“ fand.
„Möchtest du in Prenzels Haut stecken, Maximilian?“
„Gewiß, Lothar, denn Prenzel ist Geist.“
„Aber Geist ist Kitsch.“
„Aber ich bekenne mich zum Kitsch.“
„Und dieses Bekenntnis zeugte von Geist?“
„Von tiefstem Geist.“
„Aber Geist ist Kitsch. So zeugt dein Bekenntnis doch von Kitsch.“
„Gewiß. Kitsch bekennt sich zum Kitsch. Das ist das Weltgeheimnis.“
Auch aus dem Brockenhaus (Handbuch des Kunstwissens) der Begriff Skulptur:
Nimm einiges, setze in Raum und behaupte. Fehlt hierzu der Mut, gehe vertrauend in die Sammlung der Abgüsse und sprich von geschichtlicher Kontinuität
Oder den Begriff „Für Portraits“
nimm keck WC Brille als Rahmen. Fast jedes Gesicht paßt hierein. Man wird deine Vision des Seelischen allgemein loben.
Und jetzt muss ich erst mal was essen.