22. November 2024 Alles muss raus!

“Kopiert mein Buch!”, meint Janko Röttgers

Janko Röttgers, Autor des Buches “Mix, Burn & R.I.P.” und Betreiber eines Weblogs zum gleichen Thema erklärt im und am Freitag, warum sein Buch zum freien Download unter Creative-Commons-Lizenz bereitsteht. Für Röttgers ist dies einerseits ein Experiment, andererseits aber auch ein kulturelles Signal im Umgang mit “geistigem Eigentum.”
Es ist noch zu früh, um zu sagen, ob dieses Experiment gelungen ist. Die ersten Zeichen sind jedoch bereits sehr ermutigend: Der Verlag verkaufte nach der Online-Veröffentlichung nahezu doppelt so viele Exemplare des Buchs wie im Vormonat und rund 24 Prozent mehr als in den vorangegangenen fünf Monaten. Dazu erreichten mich zahlreiche E-Mails angetaner Leser. Viele erklären, sie wollten sich das Buch bald auch als Druckwerk kaufen.

Die Freigabe meines Buchs im Netz ist jedoch mehr als nur ein scheinbar recht gut funktionierendes Marketing-Mittel. Das Internet hat einen Streit darum entfacht, wie unsere Gesellschaft mit geistigem Eigentum umgehen sollte. Am bekanntesten ist diese Auseinandersetzung von der Musikindustrie, die mit Strafanzeigen und Kopierschutz-Technologien gegen Tauschbörsen und digitale Kopien ankämpft.

Doch der Trend zum Urheberrechts-Maximalismus hat längst auch die Buchwelt erreicht. Manch einer hält hier kopiergeschützte elektronische Bücher für die Zukunft. Diese lassen sich nur auf autorisierten Geräten lesen. Kopien, Ausdrucke und sogar Zitate werden unterbunden. Dies bedroht nicht nur den ungehemmten Wissensaustausch über Leihbüchereien, Universitäten und private Lesezirkel. Es ist auch ein falsches Signal angesichts einer massiven Krise. Wenn wir eine Gesellschaft wollen, in der mehr als die Hälfte der Bevölkerung liest, dann sollten wir Bücher nicht digital wegschließen – sondern den Zugang zu ihnen so einfach wie möglich machen.”

Quelle: Freitag 33 – Kopiert mein Buch!
Ich habe schon mehrfach meine Sympathie für ein derartiges Vorgehen ausgesprochen. Für einen generellen Ausweg aus der Situation halte ich es nicht. Gerade aber bei diskussionshaltigen und kulturwertigen Gegenständen finde ich diesen Weg genau richtig. Nicht anders agiert die neue musikzeitung, wenn sie ihr Angebot kostenlos hält, nicht anders agieren hunderte von klugen Weblogs all around the world.

Janko Röttgers, Autor des Buches “Mix, Burn & R.I.P.” und Betreiber eines Weblogs zum gleichen Thema erklärt im und am Freitag, warum sein Buch zum freien Download unter Creative-Commons-Lizenz bereitsteht. Für Röttgers ist dies einerseits ein Experiment, andererseits aber auch ein kulturelles Signal im Umgang mit “geistigem Eigentum.”
Es ist noch zu früh, um zu sagen, ob dieses Experiment gelungen ist. Die ersten Zeichen sind jedoch bereits sehr ermutigend: Der Verlag verkaufte nach der Online-Veröffentlichung nahezu doppelt so viele Exemplare des Buchs wie im Vormonat und rund 24 Prozent mehr als in den vorangegangenen fünf Monaten. Dazu erreichten mich zahlreiche E-Mails angetaner Leser. Viele erklären, sie wollten sich das Buch bald auch als Druckwerk kaufen.

Die Freigabe meines Buchs im Netz ist jedoch mehr als nur ein scheinbar recht gut funktionierendes Marketing-Mittel. Das Internet hat einen Streit darum entfacht, wie unsere Gesellschaft mit geistigem Eigentum umgehen sollte. Am bekanntesten ist diese Auseinandersetzung von der Musikindustrie, die mit Strafanzeigen und Kopierschutz-Technologien gegen Tauschbörsen und digitale Kopien ankämpft.

Doch der Trend zum Urheberrechts-Maximalismus hat längst auch die Buchwelt erreicht. Manch einer hält hier kopiergeschützte elektronische Bücher für die Zukunft. Diese lassen sich nur auf autorisierten Geräten lesen. Kopien, Ausdrucke und sogar Zitate werden unterbunden. Dies bedroht nicht nur den ungehemmten Wissensaustausch über Leihbüchereien, Universitäten und private Lesezirkel. Es ist auch ein falsches Signal angesichts einer massiven Krise. Wenn wir eine Gesellschaft wollen, in der mehr als die Hälfte der Bevölkerung liest, dann sollten wir Bücher nicht digital wegschließen – sondern den Zugang zu ihnen so einfach wie möglich machen.”

Quelle: Freitag 33 – Kopiert mein Buch!
Ich habe schon mehrfach meine Sympathie für ein derartiges Vorgehen ausgesprochen. Für einen generellen Ausweg aus der Situation halte ich es nicht. Gerade aber bei diskussionshaltigen und kulturwertigen Gegenständen finde ich diesen Weg genau richtig. Nicht anders agiert die neue musikzeitung, wenn sie ihr Angebot kostenlos hält, nicht anders agieren hunderte von klugen Weblogs all around the world.

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