22. November 2024 Alles muss raus!

Nikola Kodjabashia: Reveries Of The Solitary Walker

Nikola Kodjabashia - ReveriesPersönliche Notiz: Zum ersten Mal hörte ich diese CD nach einer gelageähnlichen Besprechung mit Freunden. Spät abends dann zuhause legte ich mich ins Gästebett, weil mein Bett dem Gast überlassen wurde. Das Zimmer ziemlich dunkel, ziemlich stille und dann spielte die CD. Vom ersten Ton an war ich irritiert und schwer begeistert. Die Musik hat das Zimmer in dunkelsten Farbtönen erhellt. Eher ein Schimmer von Licht, aber gewaltig. Das ist Ergriffenheit. Ende der Notiz

Nikola Kodjabashia - ReveriesPersönliche Notiz: Zum ersten Mal hörte ich diese CD nach einer gelageähnlichen Besprechung mit Freunden. Spät abends dann zuhause legte ich mich ins Gästebett, weil mein Bett dem Gast überlassen wurde. Das Zimmer ziemlich dunkel, ziemlich stille und dann spielte die CD. Vom ersten Ton an war ich irritiert und schwer begeistert. Die Musik hat das Zimmer in dunkelsten Farbtönen erhellt. Eher ein Schimmer von Licht, aber gewaltig. Das ist Ergriffenheit. Ende der Notiz

Die “Reveries of a solitary walker” von Nikola Kodjabashia beziehen ihr Material als byzanthinischem Gesangsmaterial. Das musikalische Umfeld dieses Ensembles aus sechs Leuten (plus Gästen) ist mazedonisch. Die Sogkraft der Arrangements liegt in ihrer Unaufdringlichkeit in ihrer Wärme aus Langsamkeit, in der Auslotung des musikalischen Raumes, in der Ausgestaltung seiner Tiefenwirkung. Track 8 (Kinderlied II, ähnlich Track 2: Kinderlied I) startet mit einer einfachen Tonleiter, leer und simpel. Nach und nach füllen sich Zusatzstimmen. Am Ende wieder eine Passage aus Zweistimmigkeit. Das ist unaufdringlich und sofort musikalisch erfassbar: Aus einfachen Mitteln das Spektrum aufschließen. In ähnlicher Weise arbeiten auch die anderen Stücke dieser CD. Musik, die sehr ökonomisch haushaltet mit ihren Mitteln, die nicht wuchert sondern wurzelt, die immer wieder musikalische Fenster öffnet.

Man könnte unglücklich werden bei dieser Musik, wenn sie einen nicht so sehr beschenkte mit Klängen, die nach ferner Heimat riechen, nach einer verlassenen Stadt, die ihre Schattenbilder in die Gegenwart wirft.

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5 Kommentare

  1. Quirinus, da du hier gern

    Quirinus, da du hier gern gesehen bist, will ich mich bemühen, etwas zu helfen. Ich habe jetzt mal Track 1 Cowboyskaya bei mir komprimiert abgelegt und lasse diese Datei bis Montag mal liegen. Sieben Minuten Dauer bei etwa 3 MB, hört sich aber noch recht passabel an: (deleted)

    Eigentlich bin ich nicht ein Fan von sowas, weil es die Sache der Künstler ist, etwas von sich preis zu geben. Andererseits halte ich das für absolut vertretbar und legitim in diesem Falle. Janko Röttgers hat sich dazu auf mp3-world geäußert: http://www.mp3-world.net/ne

    Ich finde den rechtlichen Aspekt der Sache zwar auch schade und ich würde liebend gerne auch wegen den anderen Rezensionen in der Kritischen Masse mal Hörproben anbieten – denn die Musik vermittelt viel schneller einen relevanten Eindruck als es die gequirlten Texte hier können.

  2. Danke, Huflaikhan. Habe eben

    Danke, Huflaikhan. Habe eben gerade das Stück gehört und meine hohen Erwartungen aufgrund deiner Rezension, des CD-Titels und des Covers bestätigt gefunden. Tolle Sache. Und ein Jammer für die Künstler, daß der exquisitie Geschmack mancher Leute sich umgekehrt proportional zu ihren finanziellen Möglichkeiten verhält. Zählte ich nicht zu diesen Hörern, betriebe auch ich ein Musikblog wider das Formatradio.

    Jetzt nur noch 1 Frage. Kannst du mir eine günstige Bezugsquelle für die CD nennen?

  3. Kann ich leider nicht,

    Kann ich leider nicht, günstig schon gar nicht. Bei ReRUSA bekommt man sie für 13 US-Dollar (etwa 10,60 Euro) plus Shipping – http://www.rerusa.com/Merch… , in Europa bei ReR-Megacorp für 11,50 [oder 12,–] englische Pfund (etwa 17,15 Euro) inklusive Shipping – http://www.rermegacorp.com/

    JPC bietet sie für sagenhafte 19,99 Euro. Amazon.de hat sie noch gar nicht. Ebenso das tschechische MusicaBona.com macht Fehlanzeige.

    Früher hätte ich einfach gesagt, geh zum Plattenhändler deines Vertrauens, doch die gibt es fast nicht mehr.

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