25. November 2024 Alles muss raus!

Kopierschutz und Schadensersatz

“Wenn ein CD-Spieler in einem Neuwagen keine kopiergeschützte Platten abspielen kann, hat der Käufer keinen Anspruch auf Schadensersatz. Das hat das Amtsgericht Aachen entschieden (Az.: 84 C 210/03).

Da die kopiergeschützten Tonträger vom allgemeinen CD-Standard abwichen und nur einen geringen Marktanteil hätten, habe der Verkäufer nicht von sich aus auf diese Einschränkung hinweisen müssen, entschieden die Richter.”

via Anwalt-Suchservice

Die Pointe, dass es in der Tat schwierig sein dürfte in einem CD-Spieler “kopiergeschütze Platten” abzuspielen, darf man getrost außer 8 lassen.

Kommentar:

Mich verwundert das Urteil nicht. Denn der Hersteller des Autoradios wird kaum eine Eigenschaft kenntlich gemacht haben, dass dieses Radio/CD auch kopiergeschützte CDs alle abspielen wird. Wie sollte er das auch anbieten können, wo sich Kopierschutz-Mechanismen immer weiter entwickeln. Und die CD-Hersteller sind eigentlich auch fein raus. In der letzten Lieferung der Redaktion der Jazzzeitung waren mittlerweile drei von 10 Exemplaren mit Kopierschutz versehen und auch so gekennzeichnet. Immerhin auf einer findet sich ein Hinweis auch in deutscher Sprache: “Bei einigen Geräten, z.B. Car [naja, fast deutsch] CD-Spielern können Abspielprobleme auftreten.” Im Booklet dieser CD findet sich immerhin auch ein “freundlicher Hinweis” folgender Art:

Please remember that this recording an artwork are protected by copyright law. Since you don’t own the copyright, it’s not yours to distribute. Please don’t use the Internet services, that promote the illegal distributions of copyrighted music, give away illegal copies of discs to others for copying. It’s hurting the artists who created the music. It has the same effect as stealing a disc from a store without paying for it. … To find legal downloads visit www.musicfromemi.com

Das lass ich mal unkommentiert. In diesem Fall wirkt das sowieso komisch. Handelt es sich um folgende Aufnahme: Takashi, Storm Zone – Klaviertrio, die nicht besonders gelungen ist – sauber, aber öde.

Die andere ist noch ärgerlicher: Thanos Mikroutsikos – Gary Burton: music stories – mit so Kammerorchestergedöns und ein paar Duos hintendran, meist unisono von E-Bass und Sax: “piep, dibibibi — pah – diddelididdelididdeli”. Kann man man vergessen. Erinnert bestenfalls an einen unter seiner Würde komponierenden Anthony Braxton (was macht der eigentlich jetzt?).

Um die dritte Aufnahme ists allerdings schade. Trio Töykeät, High Standards. Wirklich Klaviertrio-Musik mit zahllosen Überraschungen, die ganz fein gehört sind und niemals aufgesetzt klingen. Finnland mausert sich auch noch zum Jazzland. Aber eben Copy Controlled – keine Kaufempfehlung, schade, schade, schade. Besprechung fällt also aus.

Alle drei CDs über “Blue Note”, die offenbar zur EMI gehört. Um genau zu sein, alle letzten CDs von “Blue Note”, die ich bekommen habe, waren Copy Controlled.

“Wenn ein CD-Spieler in einem Neuwagen keine kopiergeschützte Platten abspielen kann, hat der Käufer keinen Anspruch auf Schadensersatz. Das hat das Amtsgericht Aachen entschieden (Az.: 84 C 210/03).

Da die kopiergeschützten Tonträger vom allgemeinen CD-Standard abwichen und nur einen geringen Marktanteil hätten, habe der Verkäufer nicht von sich aus auf diese Einschränkung hinweisen müssen, entschieden die Richter.”

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Die Pointe, dass es in der Tat schwierig sein dürfte in einem CD-Spieler “kopiergeschütze Platten” abzuspielen, darf man getrost außer 8 lassen.

Kommentar:

Mich verwundert das Urteil nicht. Denn der Hersteller des Autoradios wird kaum eine Eigenschaft kenntlich gemacht haben, dass dieses Radio/CD auch kopiergeschützte CDs alle abspielen wird. Wie sollte er das auch anbieten können, wo sich Kopierschutz-Mechanismen immer weiter entwickeln. Und die CD-Hersteller sind eigentlich auch fein raus. In der letzten Lieferung der Redaktion der Jazzzeitung waren mittlerweile drei von 10 Exemplaren mit Kopierschutz versehen und auch so gekennzeichnet. Immerhin auf einer findet sich ein Hinweis auch in deutscher Sprache: “Bei einigen Geräten, z.B. Car [naja, fast deutsch] CD-Spielern können Abspielprobleme auftreten.” Im Booklet dieser CD findet sich immerhin auch ein “freundlicher Hinweis” folgender Art:

Please remember that this recording an artwork are protected by copyright law. Since you don’t own the copyright, it’s not yours to distribute. Please don’t use the Internet services, that promote the illegal distributions of copyrighted music, give away illegal copies of discs to others for copying. It’s hurting the artists who created the music. It has the same effect as stealing a disc from a store without paying for it. … To find legal downloads visit www.musicfromemi.com

Das lass ich mal unkommentiert. In diesem Fall wirkt das sowieso komisch. Handelt es sich um folgende Aufnahme: Takashi, Storm Zone – Klaviertrio, die nicht besonders gelungen ist – sauber, aber öde.

Die andere ist noch ärgerlicher: Thanos Mikroutsikos – Gary Burton: music stories – mit so Kammerorchestergedöns und ein paar Duos hintendran, meist unisono von E-Bass und Sax: “piep, dibibibi — pah – diddelididdelididdeli”. Kann man man vergessen. Erinnert bestenfalls an einen unter seiner Würde komponierenden Anthony Braxton (was macht der eigentlich jetzt?).

Um die dritte Aufnahme ists allerdings schade. Trio Töykeät, High Standards. Wirklich Klaviertrio-Musik mit zahllosen Überraschungen, die ganz fein gehört sind und niemals aufgesetzt klingen. Finnland mausert sich auch noch zum Jazzland. Aber eben Copy Controlled – keine Kaufempfehlung, schade, schade, schade. Besprechung fällt also aus.

Alle drei CDs über “Blue Note”, die offenbar zur EMI gehört. Um genau zu sein, alle letzten CDs von “Blue Note”, die ich bekommen habe, waren Copy Controlled.

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5 Kommentare

  1. is’ vielleicht nicht ganz

    is’ vielleicht nicht ganz thema, aber ich frage den mann vom fach: wenn ich mit eigener stimme und eigenem equipment eine coverversion eines x-beliebigen liedes aufnehme, darf ich diese dann auf meiner website veröffentlichen? mit ©-hinweis? oder muss ich dann gar gema bezahlen?

  2. Ich bin auch nicht vom Fach,

    Ich bin auch nicht vom Fach, d.h. nicht Jurist. Alles unter Vorbehalt, dass es komplett falsch ist. So viel kann ich aber sagen.

    a) Ist das x-beliebige Liedchen nicht mehr geschützt (zum Beispiel Schuberts “An die Musik”), kannst du da machen, was du willst.

    b) Ist es doch geschützt durchs Urheberrecht, d.h. Autor und Komponist sind noch keine 70 Jahre tot, dann wird es nicht gehen ohne Anmeldung bei der GEMA und berechnet sich nach deren Tarif für Online-Lizenzen. Prinzipiell erlaubt sein dürfte dies auch ohne Einholung einer Erlaubnis der Rechtinhaber, solange es keine Bearbeitung sein soll. Also zum Beispiel bei “We shall overcome”.

    c) Freie Benutzung liegt dann vor und ist möglich, wenn das Original vor deiner Version verblasst (das wirds wohl sein ;).

    Im Detail entscheidet notfalls das Gericht, was zutreffen mag. Also: Keine Ahnung, was zu tun ist.

    Aber da beginnen dann schon die Probleme. Denn gegebenenfalls sind Bearbeitungen selbst schon wieder schützenswert – und wann was eine Bearbeitung ist? Gute Frage. Ich mag da nur verweisen auf: http://www.jurawelt.com/art… (“Remixes” und “Coverversionen” – Urheberrecht und Verwertung) eine pdf-Datei.

  3. Hi, die GEMA sitzt in

    Hi, die GEMA sitzt in Wiesbaden und gibt gerne Auskunft. Die Gebühren richten sich übrigens auch an dem Geld das mit der Seite verdient wird. Wenn man nett und einsichtig ist freuen sich die Leute bei der GEMA, dass mal jemand vorher fragt wie das eigentlich ist. Ich habe dort schon mehrmals Tarife für Schulveranstaltungen ausgehandelt.
    CU
    Tsugumi

  4. Hi Alle, zum eigentlichen

    Hi Alle, zum eigentlichen Thema. Recht sollte Recht bleiben, aber nicht zu jedem Preis. Ich habe etwa 1200 Original CDs sowie etwa 50 selbstgebrannte Sampler aus meinen CDs für meinen Wechsler im Auto (also Legal). Noch mal etwa 50 CD-Rs mit Überspielungen meiner LPs. Dafür, dass ich immer schön meine Musik gekauft habe werde ich jetzt bestraft:
    Viele CDs laufen weder auf meinem CD-Player (Kenwood 1987) noch auf meinem Tragbaren (Technics 1987) noch auf meinem DVD-Player (Pioneer 2001) und teilweise nicht auf meinem Wechsler(Kenwood 2003, mp3 fähig). Einige CDs haben Qualitätseinbußen durch den Kopierschutz. Nichts desto trotz könnte ich sie Technisch gesehen kopieren. Mein Yamaha Brenner (SCSI Doublespeed) unter Linux hat braucht dazu selten mehr wie ein Standard Brennprogramm. Ich kann also die Musik nicht hören, darf sie aber nicht kopieren, da sie eine Kennzeichnung zu einem Kopierschutz hat.
    Die Musikindustrie sollte sich darüber im klaren sein, dass jeder der will im Internet mit den nötigen Informationen ausgerüstet wird um JEDE kopiergeschützte CD kopieren zu können. Auf der anderen Seite verärgert er die tatsächlichen Käufer, welche die CDs nicht mehr anhören können. Wenn es leichter ist sich die mp3s im Internet zu saugen, wie sich die CD aus dem Laden an zu hören, läuft etwas schief.
    Auch die Softwarehesteller hatten in den 80ern den Kopierschutz aufgegeben, als sie feststellten, dass die Kopierschutzprogramme (COPYIIPC) schneller upgedated wurden, wie neue Verfahren erfunden werden konnten. Wenn ich mir heutige Spiele (EA Games, UBI Soft) anschaue und die Tränen in den Gesichtern der Kinder an Weihnachten, weil nichts funktioniert, bekomme ich Angst um meine Musik. Wann wird es soweit sein, dass ich eine CD nur noch nach der bei jedem abspielen passierenden Registrierüberprüfung im Internet anhören kann (HalfLife2), oder werde ich in Zukunft nur noch mit online fähigen Handys ‘schlechte’ mp3&co hören dürfen? Sind die Zeiten der ‘HiFi Freaks’ vorbei, die noch auf Qualität und Komfort der CD wert gelegt haben?
    So jetzt habe ich mir mal Luft gemacht, und jetzt Offline ich mich wieder und höre eine gute CD (John Lee Hooker, The Healer, MFSL Gold!).
    CU
    Tsugumi

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