In der Newsgroup de.rec.musik.klassik gerade eine kleine Diskussion zur Frage nach der Charakteristik von Tonarten. Enrico hat einen Ansatz zur Erklärung gebracht, wenn er schreibt: “Man kann aber natürlich daran gehen, die musikalische Sozialisation, und sei es eine bewusst erlernte, quasi rekursiv mit einzubeziehen und dann funktioniert ‘Ges-Dur = Nachklang einer Seele, die stark gerungen, und endlich gesiegt hat’ natürlich.” Daran ist vieles meines Erachtens richtig. Und vielleicht ist manches noch viel trivialer zu sehen. Nämlich über den Kanon der erlernten und gesehenen Notationen. Musiknoten haben ein Gesicht.
Das wird zumal dann evident, wenn man Ges-Dur einem Fis-Dur gegenüberstellt. Eigentlich könnte man diese beiden Tonarten enharmonisch austauschen. Also aufm Klavier sind es schlicht die gleichen Töne – was soll sich da unterscheiden? Das Bild der Noten.
Wolfgang Lempfried hat ein paar Beschreibungen zusammen gestellt:Tonartencharakteristiken. Das kann man sich Fis- und Ges-Dur anschauen. Z.B.:
Schubarth 1784/85: “Triumph in der Schwierigkeit, freyes Aufathmen auf überstiegenen Hügeln; Nachklang einer Seele, die stark gerungen, und endlich gesiegt hat – liegt in allen Applicaturen dieses Tons.” –> Ges-Dur
Cramer 1786: “herrliche Mischung von einem edlen, und wegen des seltnen Gebrauchs der Tonart befremdenden, erhabenen Stolze, geschickt, den Zuhoerer in bewunderndes Staunen zu setzen.” –>Fis-Dur
Und sehr aufmerksam:
Hand 1837: “Fis/Ges-dur: […] welche sich nur dadurch unterscheiden, daß durch seine Beziehung und Entwicklung Fis dur heller lautet […] drückt feierlichen Muth und den wohlthuenden Genuß errungener Ruhe aus; doch wird auch möglich seyn eine noch trotzende, auf eigene Kraft stolzirende Leidenschaft damit zu bezeichnen […]”
In der Newsgroup de.rec.musik.klassik gerade eine kleine Diskussion zur Frage nach der Charakteristik von Tonarten. Enrico hat einen Ansatz zur Erklärung gebracht, wenn er schreibt: “Man kann aber natürlich daran gehen, die musikalische Sozialisation, und sei es eine bewusst erlernte, quasi rekursiv mit einzubeziehen und dann funktioniert ‘Ges-Dur = Nachklang einer Seele, die stark gerungen, und endlich gesiegt hat’ natürlich.” Daran ist vieles meines Erachtens richtig. Und vielleicht ist manches noch viel trivialer zu sehen. Nämlich über den Kanon der erlernten und gesehenen Notationen. Musiknoten haben ein Gesicht.
Das wird zumal dann evident, wenn man Ges-Dur einem Fis-Dur gegenüberstellt. Eigentlich könnte man diese beiden Tonarten enharmonisch austauschen. Also aufm Klavier sind es schlicht die gleichen Töne – was soll sich da unterscheiden? Das Bild der Noten.
Wolfgang Lempfried hat ein paar Beschreibungen zusammen gestellt:Tonartencharakteristiken. Das kann man sich Fis- und Ges-Dur anschauen. Z.B.:
Schubarth 1784/85: “Triumph in der Schwierigkeit, freyes Aufathmen auf überstiegenen Hügeln; Nachklang einer Seele, die stark gerungen, und endlich gesiegt hat – liegt in allen Applicaturen dieses Tons.” –> Ges-Dur
Cramer 1786: “herrliche Mischung von einem edlen, und wegen des seltnen Gebrauchs der Tonart befremdenden, erhabenen Stolze, geschickt, den Zuhoerer in bewunderndes Staunen zu setzen.” –>Fis-Dur
Und sehr aufmerksam:
Hand 1837: “Fis/Ges-dur: […] welche sich nur dadurch unterscheiden, daß durch seine Beziehung und Entwicklung Fis dur heller lautet […] drückt feierlichen Muth und den wohlthuenden Genuß errungener Ruhe aus; doch wird auch möglich seyn eine noch trotzende, auf eigene Kraft stolzirende Leidenschaft damit zu bezeichnen […]”